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ADHS durch Antiepileptikum in der Schwangerschaft

Müssen werdende Mütter Valproat nehmen, prädisponiert das ihren Nachwuchs nachweislich für körperliche Fehlbildungen und neurologische Defizite. Dass auch das Risiko der Kinder für die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) steigt – und zwar um 48 % –, hat jetzt eine dänische Wissenschaftlergruppe gezeigt.
580 der insgesamt 913 302 in die Beobachtungsstudie eingeschlossenen Mütter hatten trotz Gravidität Valproat eingenommen. Rund 8 % der Kinder aus diesen Schwangerschaften, aber nur 3 % der nicht exponierten Jungen und Mädchen zeigten in der Folge eine ADHS. Das absolute Risiko, die Störung innerhalb von 15 Jahren zu entwickeln, betrug bei Valproat-Exposition 11 %, bei Nicht-Exposition lag es bei rund 5 %.
Bei der Auswertung der Daten berücksichtigte das Team um Dr. Jakob Christensen von der Universitätsklinik Aarhus eine Reihe potenzieller ADHS-Risikofaktoren, beispielsweise das Alter der Mütter, deren Tabakkonsum, psychiatrische Vorerkrankungen und Krampfleiden der Frauen sowie das Geschlecht der Kinder. Andere Antiepileptika wie Carbamazepin, Oxcarbazepin, Clonazepam und Lamotrigin zeigten den deutlichen Zusammenhang zwischen Medikament und ADHS beim Nachwuchs dagegen nicht.
Angesichts des Studiencharakters – die Wissenschaftler hatten auf Registerdaten zurückgegriffen – sowie der geringen Zahl exponierter Kinder seien die Studienergebnisse mit Vorsicht zu interpretieren, geben die Autoren zu bedenken. Dennoch mehre sich die wissenschaftliche Evidenz, dass die Einnahme von Valproat während der Schwangerschaft der kindlichen Entwicklung schade. Dies sei bei der Beratung der betroffenen Frauen zu berücksichtigen.
Quelle: Christensen J et al. JAMA Network Open 2019; 2: e186606
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