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Arthroseschmerz per App wegtrainieren

In allen Arthroseleitlinien wird als erste Maßnahme körperliches Training bzw. Bewegungstherapie empfohlen, um Schmerzen und Mobilitätseinschränkungen zu verbessern. Doch nur ein kleiner Teil der Patienten nimmt an entsprechenden Interventionen teil. Um den Zugang zu erleichtern, wurden auch digitale Selbsttrainingsprogramme entwickelt. Es gibt eine Fülle von Daten, die kurzfristige positive Effekte dieses digitalen Angebots belegen.
Professor Dr. Leif E. Dahlberg von der Universitätsmedizin in Lund und seine Kollegen haben die App-Anwender erstmals über ein ganzes Jahr nachverfolgt. Eingeschlossen wurden 499 Schweden mit Knie- oder Hüftgelenkarthrose. Sie absolvierten ein 24-Wochen-Programm, 138 Teilnehmer verlängerten auf 48 Wochen. Die App gab ihnen täglich Tipps für körperliche Aktivitäten und hielt die Teilnehmer mit den neuesten Informationen über ihre Krankheit auf dem Laufenden.
Die vorgeschlagenen Übungen – nie mehr als drei täglich – zielten darauf ab, die Muskulatur in der Region der arthrotischen Gelenke zu kräftigen. Patienten mussten dafür nicht mehr als 5–10 Minuten pro Tag aufbringen.
Weniger Beschwerden, bessere Beweglichkeit
Der Erfolg fiel deutlicher aus als die Forscher erwartet hatten. Nach 24 Wochen gaben die Patienten auf einer numerischen Skala von 1–10 nur etwa halb so starke Schmerzen an wie am Anfang. Knieschmerzen reduzierten sich von 5,6 auf 3,1, Hüftgelenkschmerzen von 5,9 auf 3,8. Und die Beweglichkeit – bewertet anhand der Repetitionen im 30-sekündigen Aufstehtest (30 Second Chair Stand) – hatte sich um 43 % gebessert. Die Effektstärke erwies sich als unabhängig von Alter und Geschlecht und vom betroffenen Gelenk. Vergleichbare Effekte brachte auch das 48-Wochen-Programm.
Quelle: Dahlberg LE et al. PLoS ONE 2020; 15: e0229783; DOI: 10.1371/journal.pone.0229783
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