Atmen üben vor der OP: Richtige Technik schützt vor Pneumonie
Kann ein präoperatives Atemtraining das Risiko von Pneumonie senken?
© iStock/andresr
Aufgrund von Einschränkungen des Lungenvolumens sowie der mukoziliären Clearance sind Frischoperierte nach einem Oberbaucheingriff anfällig für Atelektasen und Pneumonien, erklären Ianthe Boden, Physiotherapeutin am Launceton General Hospital in Australien, und Kollegen. Doch kann ein präoperatives Atemtraining das Risiko senken?
Um das herauszufinden, nahmen mehr als 400 Erwachsene mit einem elektiven Oberbaucheingriff an einer Studie teil. Die Kontrollgruppe erhielt vor der OP eine Broschüre, die das pulmonale Risiko und vorbeugende Atemtechniken thematisierte. Der Interventionsarm wurde zusätzlich während eines dreißigminütigen Gesprächs von einem Physiotherapeuten über die Risiken informiert und trainierte die Übungen unter Anleitung. Alle Patienten wurden einen Tag nach dem Eingriff frühmobilisiert, erhielten jedoch keine weitere respiratorische Physiotherapie.
Durch die personenbezogene Intervention halbierte sich im Vergleich zur Kontrolle die Inzidenz postoperativer Lungenkomplikationen in den zwei Wochen nach der OP. Dies entsprach einer absoluten Risikoabnahme um 15 % bzw. einer number needed to treat von sieben. Am meisten profitierten Männer, Patienten mit kolorektalen Eingriffen sowie Personen im Alter unter 65 Jahren.
Da der erste Kontakt mit einem Physiotherapeuten im Alltag meist frühestens einen Tag nach dem Eingriff stattfindet, sollten alle Patienten bereits präoperativ eine intensive Anleitung erhalten, so die Autoren.
Boden I et al. BMJ 2018; 360: j5916
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