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Auf CDK4/6 folgt CDK7?
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Die endokrinbasierte Kombinationstherapie mit einem CDK4/6-Inhibitor gilt als Erstlinienstandard beim HR+/HER2- fortgeschrittenen Mammakarzinom. Kein Standardvorgehen gebe es bislang nach Progression auf diese Therapie, erläuterte Prof. Dr. Charles Coombes, Imperial College, London. Eine vielversprechende neue Substanz sei der selektive CDK7-Inhibitor Samuraciclib. Dieser wurde in einer einarmigen Phase-2-Studie mit Fulvestrant kombiniert und in den USA erteilte man ihm bereits den „fast track“-Status.
Alle 25 auswertbaren Studienteilnehmerinnen waren mit einem CDK4/6-Inhibitor vorbehandelt und hatten maximal eine Chemotherapie bzw. zwei endokrine Vortherapien erhalten, jedoch kein Fulvestrant. Die samuraciclibbasierte Behandlung zeigte eine anhaltende Wirksamkeit: Nach 24 Wochen betrug die Clinical Benefit Rate (CBR24) 36 %. Besonders deutlich profitierten Frauen ohne Lebermetastasen (CBR24 55 %) und jene ohne TP53-Mutation (CBR24 53 %).
Anhaltende Wirksamkeit bei TP53-Wildtyp
72 % der Patientinnen erreichten eine Tumorrückbildung, so der Vortragende. Beim medianen PFS zeigten sich deutliche Vorteile für die Mehrheit der Teilnehmerinnen ohne TP53-Mutationsnachweis (76 %). Sie blieben median 32 Wochen progressionsfrei im Vergleich zu 7,9 Wochen bei TP53-Mutierten (HR 0,17; p = 0,0008).
Die klinischen Daten bestätigen laut Prof. Coombes präklinische Untersuchungen, wonach der TP53-Status ein prädiktiver Marker für das Ansprechen auf Samuraciclib sein könnte. Danach aktiviere die CDK7-Inhibition bei den TP53-wt-Patientinnen den p53-Signalweg und leitet die Apoptose ein. Da im klinischen Alltag gut 70 % besagter Patientinnen zum TP53-wt-Subtyp gehörten, sei davon auszugehen, dass die Mehrheit der mit einem CDK4/6-Inhibitor Vorbehandelten mit HR+/HER2- fortgeschrittenem Mammakarzinom von der CDK7-Inhibition profitieren könne.
Biomarker Lebermetastasen
Quelle: Coombes C et al. SABCS 2021; Abstract GS3-10
Kongressbericht: 2021 San Antonio Breast Cancer Symposium
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