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Cartoon Fortbildung
Bei Opioidtherapie auch auf die Vorboten einer induzierten Obstipation achten

Egal ob Pflaster, Tropfen oder Tabletten – die Opioid-induzierte Obstipation (OIC) bleibt die häufigste chronische Nebenwirkung der Schmerztherapie mit Opiaten. Dieser unerwünschte Effekt ist leicht erklärbar: Auch die Nervenzellen des enteralen Nervensystems sind mit μ-Opioidrezeptoren ausgestattet, die eine Hemmung der Magenentleerung und propulsiven Motorik bewirken. Der intestinale Transit wird dadurch deutlich verlangsamt, was zusammen mit der Blockade sekretorischer Reflexe dem Darminhalt Flüssigkeit entzieht.
Verstopfung kann schon bei geringer Dosis auftreten
Hier reicht es nicht zu warten, bis die Patienten von sich aus von einer Obstipation berichten, betonte Professor Dr. Martin Storr, Gastroenterologe in Starnberg. Neben typischen Verstopfungsbeschwerden wie hartem Stuhl und seltenen Entleerungen können auch zahlreiche andere Symptome auf eine OIC hinweisen. Dazu zählen Übelkeit, Erbrechen und Anorexie, aber auch Völlegefühl, schmerzhafte Spasmen und Blähungen. Häufiger kommt es auch zu einer paradoxen Diarrhoe, die von Patienten meist fehlinterpretiert wird.
Im Gegensatz zu anderen Nebenwirkungen der Opioide gibt es bei der Obstipation keinen Gewöhnungseffekt und sie kann jederzeit auch schon bei niedrigen Dosierungen auftreten. Eine Prophylaxe mit Laxanzien gehört daher von Anfang an mit zum Therapiekonzept. Sie wird im Langzeitverlauf aber oft wieder vergessen oder wegen Nebenwirkungen abgesetzt. Schon nach vier Wochen nimmt nur noch die Hälfte der Opioid-Patienten ihre Laxanzien regelmäßig ein, berichtete Prof. Storr.
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Laxanzien stoßen oft an ihre Grenzen
Reichen Laxanzien nicht aus, stehen als Zweitlinien-Therapie heute zielgerichtete PAMORA (peripherally acting μ-opioid receptor antagonists) zur Verfügung, wie beispielsweise Naloxegol. Sie binden an die μ-Opioid-Rezeptoren im Darm und hemmen auf diese Weise die Wirkung der Opioide in der Peripherie. Da PAMORA die Blut-Hirn-Schranke nicht in klinisch relevantem Ausmaß überwinden, wird die analgetische Wirkung der Opioide im ZNS nicht beeinträchtigt, erklärte der Experte.Vortrag „Opioid-induzierte Obstipation – Mechanismen und Therapie“; Medical Tribune CME Fortbildung, unterstützt durch Kyowa Kirin
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