Bei Schmerzen und Schwäche der Schulter auch die Weichteile berücksichtigen

Vier Muskeln, der Supra- und Infraspinatus, der Teres minor sowie der Subscapularis, bilden die Rotatorenmanschette, erklären Richard Craig und seine Kollegen von der University of Oxford. Bei einer akuten Verletzung des stabilisierenden Muskelmantels sollte rasch eine Überweisung zum Chirurgen erfolgen, um die Notwendigkeit eines Eingriffs zu beurteilen, um irreversible Schäden zu vermeiden. Ein konservativer Behandlungsversuch ist nur bei einer partiellen Ruptur gerechtfertigt oder wenn eine operative Intervention nicht infrage kommt.
Häufig wird eine akute Rotatorenmanschettenruptur allerdings nicht erkannt. Manchmal dauert es Monate oder sogar Jahre, bis die korrekte Diagnose gestellt wird. Für eine erfolgreiche Therapie ist es dann oft zu spät: Nach so einem langen Zeitraum gestaltet sich die chirurgische Rekonstruktion schwierig oder sogar unmöglich. Diese Patienten müssen dann auf Dauer mit deutlichen Bewegungseinschränkungen leben und haben ein hohes Risiko für Gelenkbeschwerden.
Über 40-Jährige mit Luxation sofort schallen oder ins MRT
Verletzungen der Rotatorenmanschette erleiden typischerweise Personen ab dem mittleren Lebensalter. Bestehen Warnzeichen, die auf eine akute Ruptur hindeuten (s. Kasten), sollte dringlich eine Röntgendiagnostik des Glenohumeralgelenks in zwei Ebenen erfolgen, um Frakturen und Dislokationen, die einer sofortigen Therapie bedürfen, auszuschließen. Bei unauffälligem Röntgenbefund und anhaltenden Beschwerden ist spätestens nach zwei Wochen eine Weichteilbildgebung indiziert.
Das spricht für eine akute Ruptur
- kürzliches Trauma
- Schmerzen in der Schulter und/oder dem lateralen Arm
- Unfähigkeit, den Arm über Schulterhöhe zu abduzieren
Quelle: Craig R et al. BMJ 2017; 359: j5366
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