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Bei wem Sie nach einem primären Hyperaldosteronismus suchen sollten

Neuere Studien weisen darauf hin, dass bei 3–13 % der Hypertoniepatienten in der Hausarztpraxis ein primärer Hyperaldosteronismus (PA) vorliegt. Hauptursachen des auch Conn-Syndrom genannten PA sind ein einseitiges Aldosteron-produzierendes Nebennierenadenom oder eine bilaterale idiopathische Nebennierenrindenhyperplasie, schreiben Dr. Laura Handgriff und Professor Dr. Martin Reincke von der medizinischen Klinik und Poliklinik IV, Endokrinologie am Klinikum der Universität München.
„Connshing“-Phänomen – was ist das?
Den Aldosteron-Renin-Quotienten bestimmen
Allerdings steigt die Wahrscheinlichkeit eines PA bei Vorhandensein einer Hypokaliämie. Aktuelle Leitlinien empfehlen ein PA-Screening bei etwa der Hälfte der Hochdruck-Patienten, beispielsweise bei:- therapierefraktärer Hypertonie
- arterieller Hypertonie und Hypokaliämie
- arterieller Hypertonie und obstruktivem Schlaf-Apnoe-Syndrom (OSAS)
- arterieller Hypertonie und Nebennieren-Inzidentalom
- Blutdruckwerten > 150/90 mmHg
- Jüngeren mit Hypertonie
Spironolacton allein reicht häufig nicht aus
Durch die Gabe von Mineralokortikoid-Rezeptorantagonisten (MRA) oder eine unilaterale Adrenalektomie lässt sich dieser Nachteil hinsichtlich Organschäden und kardiovaskulärer Mortalität wieder ausgleichen. Eine Indikation zur unilateralen laparoskopischen Adrenalektomie besteht bei gesicherter einseitiger Aldosteron-Überproduktion. Um den Operationserfolg zu überprüfen ist es wichtig, in den ersten Wochen nach der OP sowie erneut nach sechs bis zwölf Monaten die Aldosteron- und Renin-Werte zu bestimmen. Zu den Patienten, die besonders von einer Adrenalektomie profitieren und daher konsequent einem PA-Screening unterzogen werden sollten, zählen:- jüngere Patienten (< 40 Jahre)
- Frauen
- Patienten mit kürzerer Dauer der Hypertonie
- Patienten mit geringerer Anzahl (< 2) präoperativ eingenommener Blutdrucksenker
- Patienten mit niedrigem BMI und/oder normaler Nierenfunktion
Quelle: Handgriff L et al. Dtsch Med Wochenschr 2020; 145: 716-721; DOI: 10.1055/a-0958-0068
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