BRAF-/MEK-Inhibition attackiert auch Hirnmetastasen

In der Studie wurden in Europa, Nordamerika und Australien 125 Patienten in vier Kohorten behandelt:
- In Kohorte A (76 Patienten) musste der Tumor eine BRAFV600E-Mutation aufweisen, die Hirnmetastasen mussten asymptomatisch und zuvor nicht lokal behandelt worden sein. Außerdem mussten die Patienten einen ECOG-Performancestatus von 0 oder 1 haben.
- Die 16 Patienten in Kohorte B erfüllten die gleichen Voraussetzungen, hatten aber bereits eine lokale Therapie der Hirnfiliae erhalten.
- In Kohorte C waren 16 Patienten mit einer BRAFV600D/K/R-Mutation eingeschlossen, unabhängig davon, ob ihre Hirnmetastasen bereits lokal behandelt worden waren.
- Kohorte D enthielt 17 symptomatische Patienten mit beliebiger BRAFV600-Mutation, mit oder ohne vorherige lokale Therapie und mit ECOG 0–2.
Die Therapie erfolgte in allen Fällen mit zweimal täglich 150 mg Dabrafenib und 2 mg/d Trametinib. Primärer Endpunkt war die durch die Prüfärzte ermittelte intrakranielle Ansprechrate in Kohorte A, die signifikant über 35 % liegen sollte. Zu den sekundären Endpunkten zählte das intrakranielle Ansprechen in den übrigen Kohorten.
- Nach median 8,5 Monaten hatten 44 der 76 Patienten in Kohorte A (58 %) eine intrakranielle Remission, ebenso 9 von 16 Patienten in Kohorte B (56 %), 7 von 16 Patienten in Kohorte C (44 %) und 10 der 17 Patienten in Kohorte D (59 %).
- Die progressionsfreien Überlebensraten nach sechs Monaten lagen für die vier Kohorten bei 44 %, 71 %, 31 % und 46 %, die Werte nach zwölf Monaten bei 19 %, 47 %, 16 % und 8 %.
- Beim Gesamtüberleben betrugen die Raten nach sechs Monaten 79 %, 81 %, 69 % und 88 % sowie nach zwölf Monaten 46 %, 69 %, 44 % und 44 %.
Beschränkte Dauer der Remissionen in der Studie
Generell ist die Dauer der Remissionen und der Krankheitskontrolle aber beschränkt: So kontrastiert die mediane Dauer des Ansprechens von 6,5 Monaten in Kohorte A mit der von Patienten ohne Hirnmetastasen in der COMBI-d-Studie, wo sie unter der gleichen Kombi bei einem Jahr lag und damit beinahe doppelt so lang war. Weitere Studien sind hier dringend erforderlich, so die Autoren, insbesondere auch zu Kombinationen aus systemischen und lokalen Behandlungsoptionen, etwa der stereotaktischen Radiochirurgie.Quelle: Davies MA et al. Lancet Oncol 2017; 18: 863-873
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