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Hodgkin-Lymphome: Wann vier Zyklen genug sind

Wer nach zwei Zyklen des eBEACOPP-Regimes einen negativen Befund in der 18F-Fluordesoxyglucose-Positronenemissions-Tomographie (FDG-PET) aufweist, benötigt nur zwei weitere Zyklen dieser intensiven Chemotherapie, berichtete Professor Dr. Peter Borchmann von der Uniklinik Köln anlässlich des 22. EHA-Kongresses.1 Damit hilft die Beurteilung des metabolischen Ansprechens, die Chemotherapie und die damit verbundene Toxizität für die häufig jüngeren Patienten mit einem fortgeschrittenen HL zu reduzieren.
In der GHSG-HD18-Studie waren 1005 von insgesamt 2101 Patienten mit neu diagnostiziertem, fortgeschrittenem HL nach dem zweiten Zyklus im FDG-PET negativ. Sie wurden randomisiert entweder mit zwei weiteren Zyklen eBEACOPP behandelt (experimenteller Arm, insgesamt vier Zyklen eBEACOPP, n = 501) oder mit sechs weiteren bzw. nach einer Anpassung des Studiendesigns wegen neuer Ergebnisse aus anderen Studien mit nur vier weiteren Zyklen (Standardarm mit insgesamt acht bzw. sechs Zyklen eBEACOPP, n = 288 und n = 216).
Überlebensvorteil durch weniger Spätfolgen
Es konnte gezeigt werden, dass die kürzere Chemotherapie der längeren nicht unterlegen war. Die Rate des rezidivfreien Überlebens bezogen auf fünf Jahre lag bei 92,2 % nach insgesamt vier Zyklen im Vergleich zu 90,8 % bei acht beziehungsweise sechs Zyklen. Die Differenz von 1,4 % lag weit jenseits des im Vorfeld definierten Grenzwerts für Unterlegenheit von minus 6 %, verdeutlichte Prof. Borchmann.
Dabei kam es bei der verkürzten Therapie zu keinem einzigen behandlungsbedingten Todesfall und es traten weniger Infektionen auf. Die Organtoxizität war ebenfalls verringert und die Inzidenz von sekundären myelodysplastischen Syndromen oder akuten myeloischen Leukämien war mit 0,4 % gegenüber 1,6 % bei längerer Therapiedauer deutlich niedriger. Das erklärt laut Prof. Borchmann die insgesamt günstigen Ergebnisse in Bezug auf das längerfristige Gesamtüberleben unter der weniger intensiven Therapie. Das Fünf-Jahres-Überleben lag im experimentellen-Arm mit 97,6 % signifikant über dem im Standardarm mit 95,4 % (p = 0,006).
Fazit
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