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Der lange Atem der inhalativen Kortikosteroide

Gerade aufgrund der gestiegenen Lebenserwartung erhalten manche COPD-Patienten über Jahre oder gar Jahrzehnte inhalative Kortikosteroide (ICS). In einer systematischen Übersichtsarbeit untersuchte das Team um den Pneumologen Dr. Marc Miravitlles vom Universitätsklinikum Vall d’Hebron in Barcelona, welche Nebenwirkungen das nach sich ziehen kann. Für ihre Analyse berücksichtigten die Autoren 83 Studien.
Pneumonierisiko wohl nur bei bestimmten Präparaten
Wurden ICS für ein Jahr oder länger eingesetzt, erhöhte sich das Pneumonierisiko um 41 %, wie die Auswertung von 19 randomisierten kontrollierten Studien zeigte. Dabei gab es Unterschiede zwischen den verwendeten Substanzen: Das höchste Risiko war mit dem Einsatz von Fluticason assoziiert. Budesonid ging dagegen nicht mit einer erhöhten Gefahr einher – aber die Studien waren heterogen.
Macht der immunsuppressive Effekt von ICS COPD-Patienten anfälliger für Tuberkulose oder Infektionen mit nicht-tuberkulösen Mykobakterien? Auch dieser Frage gingen einige Untersuchungen nach. In Kohortenstudien ließ sich eine Relation zwischen ICS und Tuberkuloseerkrankungen aufzeigen, und zwar insbesondere für Patienten, die hohe Dosen erhielten und die bereits früher eine Lungentuberkulose gehabt hatten. Zwei Studien assoziierten den ICS-Einsatz mit nicht-tuberkulösen Mykobakteriosen.
Nicht jeder COPD-Kranke braucht ICS
Quelle: Miravitlles M et al. Eur Resp Rev 2021; 30: 210075; DOI: 10.1183/16000617.0075-2021
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