Doppelt senkt besser: Kardiologe bewertet Bluthochdruck-Empfehlungen

Manuela Arand

Mit der Monotherapie dürfte es bald vorbei sein, außer für die Patienten mit einem nur geringen kardiovaskulären Risiko. Mit der Monotherapie dürfte es bald vorbei sein, außer für die Patienten mit einem nur geringen kardiovaskulären Risiko. © iStock/gerenme

Ein Dogma ist gefallen: Fast alle Hypertoniker sollen heute gleich eine Zweierkombi erhalten. Wie sieht das konkret aus?

Alle Antihypertensiva senken das kardiovaskuläre Risiko, wenn auch nicht im gleichen Maße“, betonte Professor Dr. Felix­ Mahfoud, Innere Medizin III – Kardiologie, Angiologie und internistische Intensivmedizin, Universitätsklinikum des Saarlandes. Betablocker bieten einen weniger effektiven Schutz, vor allem gegen Schlaganfall, und haben ihren Platz in der Erstlinientherapie verloren.

Mittel der Wahl bleiben wegen ihrer protektiven Wirkung gegen KHK und Herzinsuffizienz ACE-Hemmer bzw. AT1-Antagonisten, die jetzt schon in der First-Line mit einem Kalziumantagonisten oder Diuretikum kombiniert werden. Auf der zweiten Stufe käme dann die jeweils andere Wirkstoffklasse dazu. Damit endet die Ära des Mono-Therapiestarts bei der European Society for Cardiology, berichtete Prof. Mahfoud. Es beginnen nur noch die Patienten mono, die ein sehr niedriges kardiovaskuläres Risiko und eine leichte Hypertonie (systolisch unter 150 mmHg) haben bzw. über 80 oder sehr gebrechlich sind.

Resistente Hypertonie intensiver abklären

Der neue Zielblutdruck liegt auch für Senioren und Diabetiker bei 120–130 mmHg systolisch und 70–80 mmHg diastolisch. Übrigens: Reicht auch die Dreifachkombination nicht aus, geht man (gute Adhärenz vorausgesetzt) von einer resistenten Hypertonie aus. Dann ist zu erwägen, ein spezialisiertes Zentrum zwecks Abklärung einzuschalten.

Quelle: 85. Jahrestagung der DGK*

* Deutsche Gesellschaft für Kardiologie

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Mit der Monotherapie dürfte es bald vorbei sein, außer für die Patienten mit einem nur geringen kardiovaskulären Risiko. Mit der Monotherapie dürfte es bald vorbei sein, außer für die Patienten mit einem nur geringen kardiovaskulären Risiko. © iStock/gerenme