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Dreifachkombination nun auch beim unkontrollierten Asthma getestet

Mit einem inhalativen Kortikosteroid und einem lang wirksamen Betaagonisten lässt sich eine Asthmaerkrankung bei vielen Patienten recht gut in den Griff bekommen. Schwierig wird es, wenn ein lang wirksamer Muskarinantagonist hinzugenommen werden muss – und damit ein zweiter Inhalator. In zwei Phase-3-Studien wurde nun eine Dreifachkombination aus Beclometasondipropionat plus Formoterolfumarat plus dem lang wirksamen Muskarinantagonisten Glycopyrronium erprobt, die mit einem einzigen Inhalator verabreicht werden kann.
Als Vergleich diente die Zweierkombi aus Beclometasondipropionat und Formoterolfumarat.Insgesamt schloss das Team um Professor Dr. Johann Christian Virchow von der Universitätsmedizin Rostock 2592 Personen mit unkontrolliertem Asthma in die beiden Untersuchungen ein. Die erste Studie erfasste Patienten, die zuvor mittlere Kortikosteroiddosen plus einen lang wirksamen Betaagonisten (LABA) inhaliert hatten. Die Patienten der zweiten Studie hatten hohe Steroiddosen und LABA verwendet.
12 % weniger schwere Exazerbationen
In beiden Untersuchungen besserte sich unter der Dreifachkombination die Lungenfunktion deutlich, wie die Autoren beschreiben. Im Vergleich zur Zweierkombi war der FEV1-Wert um 57 ml bzw. um 73 ml höher, die Rate an moderaten und schweren Exazerbationen lag um 15 % bzw. 12 % niedriger (RR 0,85 bzw. RR 0,88).
Die Wirkstoffkombination aus Beclometasondipropionat, Formoterolfumarat und Glycopyrronium und der neu entwickelte Inhalator vereinfachen die Behandlung von unkontrolliertem Asthma offenbar merklich, bestätigen Professor Dr. J. Mark Fitzgerald und Professor Dr. Mohsen Sadatsafavi, beide von der University of British Columbia in Vancouver, in einem begleitenden Kommentar.
Diese Therapie sei kostengünstiger als der Einsatz von Biologika, jedoch könnten Letztere Exazerbationen effektiver reduzieren. Die beiden Autoren erinnern daran, dass es sich bei Asthma um eine heterogene Atemwegserkrankung handelt, bei der für jeden Patienten die angemessene Therapie auszuwählen ist.
1. Virchow JC et al. Lancet 2019; 394: 1737-1749; DOI: 10.1016/S0140-6736(19)32215-9
2. FitzGerald JM, Sadatsafavi M. A.a.O.: 1690-1692; DOI: 10.1016/S0140-6736(19)32216-0
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