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EBV scheint relevant bei diversen Autoimmunerkrankungen

Normalerweise haben B-Zellen die Aufgabe, uns vor Infektionen mit Viren und Bakterien zu schützen. Dem Epstein-Barr-Virus (EBV) gelingt es allerdings, bestimmte B-Zellen selbst zu infizieren. Das Virus produziert dort sodann das Protein EBNA2, das seinerseits eine Reihe humaner Transkriptionsfaktoren reguliert.
Forscher vom Cincinnati Children’s Hospital, USA, konnten nun zeigen, dass EBNA2 zusammen mit diesen Transkriptionsfaktoren einige menschliche Gene aktiviert, von denen man weiß, dass sie mit einem erhöhten Risiko für SLE eingehen. Außerdem spielen diese Gene möglicherweise auch bei multipler Sklerose, rheumatoider Arthritis, juveniler idiopathischer Arthritis, chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen, Zöliakie und Typ-1-Diabetes ein Rolle. So stellte sich etwa die Hälfte der Genorte, die mit einem erhöhten Risiko für SLE assoziiert sind, als Bindestellen für EBNA2 heraus.
Auf der Basis der bisherigen Ergebnisse vermuten die Wissenschaftler, dass das Epstein-Barr-Virus auch an der Entstehung einer multiplen Sklerose relevant beteiligt sein könnte.
Bei den anderen fünf Erkrankungen sind sie sich über die Bedeutung des EBV noch nicht ganz so sicher. Einschränkend ist zu erwähnen, dass nicht alle bekannten Risikogene EBNA2 binden, und nicht alle Menschen mit aktivierten Genen erkranken. Die neuen Erkenntnisse könnten neue Ansätze für die Prävention und Therapie eröffnen, hoffen die Autoren. So könnte die Blockade eines der Transkriptionsfaktoren als Therapie für mehrere Erkrankungen infrage kommen.
Quelle: Pressemitteilungen des Cinicinnati Children’s Hospital und des National Institute of Allergy and Infectious Diseases
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