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Glioblastom: PET zusätzlich zur MRT durchführen

Glioblastome sind höchst aggressiv: Werden sie chirurgisch entfernt, so kehren sie meist innerhalb eines Jahres zurück. Umso wichtiger ist es, den Verlauf der Erkrankung besser beurteilen zu können und eine Folgebehandlung darauf abzustimmen. Ein Forscherteam um Dr. Annekatrin Seidlitz vom OncoRay – Nationales Zentrum für Strahlenforschung in der Onkologie, Dresden, untersuchte in der prospektiven PETra-Studie, ob sich eine Kombinationsdiagnostik aus Positronen-Emissions-Tomographie (PET) und Magnetresonanztomographie (MRT) dafür eignet.
Rund zwölf Monate länger ohne Rezidiv
Sie schlossen 102 Personen mit Glioblastomen ein. Die Teilnehmer erhielten postoperativ eine Radiochemotherapie mit Temozolomid und einer Gesamtdosis von 60 Gray. Sowohl eine PET mit dem Tracer 11C-Methionin (MET) als auch eine MRT wurden vor der Radiochemotherapie sowie während jedes Follow-up-Termins durchgeführt, um verbleibende Krebszellen bzw. das Tumorvolumen zu bestimmen. Die Hypothese: Patienten ohne Tracer-Akkumulation im postoperativen MET-PET bleiben länger rezidivfrei.
Diese Annahme bestätigte sich in 89 Fällen: Mit 18,9 Monaten im Vergleich zu 6,3 Monaten war die mediane Zeit bis zum Rückfall in den 29 Betroffenen ohne Anreicherung im PET vor der Radiochemotherapie signifikant länger als in den 60 Personen mit entsprechenden Befunden. Dieser Zusammenhang galt auch für die MRT-Ergebnisse. So verkürzte sich die rezidivfreie Zeit signifikant von 15,5 Monaten auf 4,6 Monate, wenn die postoperative Bildgebung einen Resttumor zeigte.
Lokalisation vorhersagen
Kollegen bieten den Patienten ergänzendes PET bereits an
Eine zusätzliche PET-Bildgebung könnte die Bestrahlungsplanung unterstützen, resümiert die Erstautorin der Studie. „Gemeinsam mit der Klinik für Nuklearmedizin bieten wir die Kombination aus MRT- und PET-Diagnostik vor der Radiochemotherapie bereits allen Patienten an, bei denen der Allgemeinzustand diese zusätzliche Untersuchung zulässt.“ Die Forscher wollen nun den Zusammenhang zwischen Auffälligkeiten in PET-Bildern und der Position des wiederauftretenden Tumors weiter untersuchen.Quellen:
1. Seidlitz A et al. Clin Cancer Res 2020; DOI: 10.1158/1078-0432.CCR-20-1775
2. Pressmitteilung des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen
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