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Glioblastom mit Laserlicht ablativ behandeln

Bei der laserinduzierten interstitiellen Thermotherapie (LITT) wird eine Lasersonde in das magnetresonanztomographisch bestimmte Zentrum einer Läsion eingebracht, von wo aus das umgebende Gewebe erhitzt wird. Per MRT-Thermographie wird kontinuierlich die Temperatur und mittelbar die Größe der Ablationszone dreidimensional registriert.
Da es bisher keine kontrollierten Studien zu dieser neuartigen Technik gibt, werteten Kollegen von der Washington University in St. Louis die Daten von 54 Patienten aus, bei denen sie bisher 58 LITT-Eingriffe wegen eines Glioblastoms durchgeführt haben. In 41 Fällen handelte es sich um eine Rezidivtherapie. 17 Eingriffe wurden bei nicht vorbehandelten Patienten durchgeführt, etwa wegen einer tiefen Lokalisation der Läsion (Thalamus, Insula, Corpus callosum), wo ein chirurgischer Eingriff schwierig bis unmöglich gewesen wäre.
Vor allem rezidivierte Patienten profitieren
Eine Kenngröße bei einer LITT-Behandlung ist der Bereich, in dem Gewebe mindestens zwei Minuten lang einem Dosisäquivalent von 43 °C ausgesetzt ist („gelbe Thermoschadensschwellen-Linie“), während es innerhalb einer blauen Linie zehn Minuten sind. Im Durchschnitt lagen 93,3 % des Tumorvolumens bei den 58 Eingriffen innerhalb der gelben, 88,0 % innerhalb der blauen Linie.
In neun Fällen gab es perioperative Komplikationen und zwei Patienten starben infolge des Eingriffs. Die mediane Gesamtüberlebenszeit war mit 11,5 Monaten dennoch sehr lang, so die Autoren; das galt insbesondere für die Patienten mit Rezidiven (22,3 Monate seit dem histologischen Befund bzw. 11,8 Monate ab LITT), während die primär behandelten Patienten im Median lediglich 9,1 Monate überlebten – vermutlich, weil es sich hierbei vor allem um tiefsitzende Tumoren oder ältere und gebrechlichere Patienten handelte.
In historischen Vergleichskohorten von nicht-operablen, rezidivierten Patienten, die etwa mit Bevacizumab und Temozolomid behandelt werden, lag die Gesamtüberlebensdauer nur bei etwas über neun Monaten. Kontrollierte Vergleichsstudien wären wünschenswert, so die Wissenschaftler, um sicher zu sein, dass die behandelten Patientenkollektive vergleichbar sind.
Quelle: Kamath AA et al. Neurosurgery 2018; doi: 10.1093/neuros/nyy375
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