In Kombination gegen das Prostatakarzinom

Dr. Judith Besseling

Die getesteten Kombinationstherapien wurden allgemein gut vertragen.
Die getesteten Kombinationstherapien wurden allgemein gut vertragen. © iStock.com/Nerthuz

Der Androgenrezeptor-Inhibitor ­Enzalutamid wird als Monotherapie zur Behandlung des Prostatakarzinoms eingesetzt. Aber auch in Kombination mit anderen Therapien könnte der Hemmer Verwendung finden.

Der Androgenrezeptor-Hemmer Enzalutamid wird sowohl zur Behandlung des hormonsensitiven (HSPC) als auch des kastrationsresistenten Prostatakarzinoms (CRPC) verwendet. In beiden Situationen werden Kombinationen mit anderen Therapien geprüft.

Professor Dr. Andrew J. ­Armstrong, Duke Cancer Institute, Durham, präsentierte Daten der Phase-III-Studie ARCHES zur Kombination von Enzalutamid und Androgendeprivationstherapie (ADT) beim mHSCP. 1150 Männer wurden randomisiert mit ADT alleine oder der Kombination mit dem Inhibitor behandelt.

Nach einem medianen Follow-up von 14,4 Monaten war das mediane radiographische progressionsfreie Überleben (rPFS) unter der Kombination signifikant verlängert (19,4 Monate vs. nicht erreicht; HR 0,39; p < 0,0001). Auch die Zeit bis zur PSA-Progression war deutlich verbessert: Die geschätzte ereignisfreie 12-Monats-Rate betrug 91 vs. 63 % (HR 0,19; p < 0,0001). „Das ist eine 81%ige Verringerung des Risikos einer PSA-Progression, die normalerweise die erste Manifestation einer Kastrationsresistenz darstellt“, betonte der Experte. Grad-3/4-Nebenwirkungen waren mit 23,6 vs. 24,7 % zwischen den Behandlungsarmen vergleichbar, so Prof. Armstrong.

Für die Therapie von Patienten mit CRPC wird in der Phase-II-Studie CHEIRON geprüft, ob die Addition von Enzalutamid zur Erstlinientherapie mit Docetaxel einen Benefit in der Krankheitskontrolle bringt. Die 246 Teilnehmer erhielten randomisiert Docetaxel plus Prednison oder die Chemo plus Enzalut­amid (DE), erläuterte Professor Dr. ­Orazio ­Caffo, Santa Chiara Krankenhaus, Trento.

Nach sechs Monaten war die Rate von Patienten ohne Progress im DE-Arm deutlich höher als im Kontroll­arm (87,3 vs. 72,6 %; p = 0,006). Zudem erreichte ein signifikant größerer Teil der Männer unter DE eine PSA-Reduktion von mind. 50 % (92,2 vs. 70,0 %; p < 0,0001).

Die Kombination wurde allgemein gut vertragen. Allein Neutropenien und Fatigue vom Grad 3/4 sowie Hauttoxizitäten waren etwas häufiger als im Standard­arm, so der Referent.

Quellen: 
Genitourinary Cancers Symposium (ASCO-GU) 2019
Caffo O et al. J Clin Oncol 2019; 37 (suppl 7S; abstr 148)
Armstrong AJ et al. J Clin Oncol 2019; 37 (suppl 7S; abstr 687)

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