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Intoleranz oder Allergie: Wenn NSAR Haut und Atemwege reizen

So ganz verstanden hat man immer noch nicht, warum manche Menschen nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) nicht vertragen. Vor allem stark wirkende COX-1-Hemmer, so viel zumindest gilt als sicher, können bei genetischer Prädisposition zu einem Ungleichgewicht zwischen Prostaglandinen und Leukotrienen und damit zu einer Intoleranzreaktion führen. Das berichtet Professor Dr. Barbara K. Ballmer-Weber von der Klinik für Dermatologie am Kantonsspital St.Gallen. Die Beschwerden reichen von Hautausschlag, Angioödem und einer verstopfte Nase bis hin zu asthmatischen Symptomen.
Besonders ausgeprägt ist die Reaktion, wenn Betroffene schon ein Asthma oder nasale Polypen als Grunderkrankung aufweisen und diese sich durch die NSAR verstärken bzw. aufflammen. Gleiches gilt bei Patienten mit chronisch spontaner Urtikaria und Angioödem. Es gibt aber auch Menschen, die aus heiterem Himmel nach Tabletteneinnahme Angioödeme und Quaddeln entwickeln.
Soforttyp-Allergie kann zur Anaphylaxie führen
Der Pathomechanismus der Intoleranz ist bei allen drei Patientengruppen gleich. Ebenfalls gemeinsam ist, dass die Reaktion dosisabhängig verläuft. Da der Grund für das beschriebene Ungleichgewicht in der generellen COX-1-Hemmung liegt, ist i.d.R. von einer breiteren Intoleranz innerhalb der NSAR auszugehen. Aber es kann sein, dass Patienten schwache COX-1-Hemmer und COX-2-Hemmer besser vertragen.
Keine Panik vor Lebensmitteln
* drug rash with eosinophilia and systemic symptoms
Quelle: Ballmer-Weber BK. Therap Umsch 2019; 76: 23-27; DOI: 10.1024/0040-5930/a001053
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