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Laboranalyse: Sprechen Sie Rheumatologisch?
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Besteht der Verdacht einer entzündlich-rheumatischen Erkrankung, ist der erste Schritt – vor den spezifischen Tests –, die Entzündungsparameter zu bestimmen, betont Professor Dr. Carsten Specker von der Klinik für Rheumatologie und Klinische Immunologie am Evangelischen Krankenhaus der Kliniken Essen-Mitte. Natürlich sind eine hohe BSG, erhöhte Konzentrationen des C-reaktiven Proteins (CRP) ebenso wie Anämie und Leukozytose im Blutbild allein nicht rheumaspezifisch, denn sie könnten ebenso gut für einen Infekt sprechen. Bei erhöhtem CRP-Wert kann die zusätzliche Bestimmung von Procalcitonin dann zumindest Hinweise auf eine bakterielle Infektion geben.
Auch Gesunde können Autoantikörper haben
Umgekehrt schließen normale Entzündungswerte die rheumatische Erkrankung nicht aus, insbesondere zu Beginn der Manifestation. Darüber hinaus ist bei einigen Krankheitsbildern, z.B. einem Systemischen Lupus erythematodes, eher eine Leukopenie typisch. Aussagekräftiger sind da schon krankheitsassoziierte Autoantikörper (s. Tabelle). Bei diesen gilt es aber, die je nach Erkrankung teilweise geringere Spezifität und Sensitivität zu berücksichtigen – sowie die Tatsache, dass die Antikörper oft auch bei einem gewissen Anteil gesunder Personen nachweisbar sind.
Autoantikörper bei entzündlich-rheumatischen Erkrankungen | ||
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Antikörper | Erkrankung | Bedeutung |
Rheumafaktor (RF) = IgM-Antikörper gegen den Fc-Teil von Immunglobulinen | Rheumatoide Arthritis (RA), (bei anderen rheumatologischen Erkrankungen nachweisbar) |
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Antikörper gegen citrullinierte Peptide/Proteine (ACPA):
| Rheumatoide Arthritis |
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Antinukleäre Antikörper (ANA) Indirekter Immunfluoreszenztest mit subjektiver Auswertung | Kollagenosen (Lupus erythematodes, systemische Sklerose, Sjögren-Syndrom u.a.) |
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Extrahierbare antinukleäre Antikörper (ENA) | Kollagenosen |
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Antineutrophile zytoplasmatische Antikörper (ANCA), insb. Anti-Proteinase-3 (PR-3; c-ANCA) und Anti-Myeloperoxidase (MPO, p-ANCA) | ANCA-assoziierte Vaskulitiden, primäre und sekundäre systemische Vaskulitiden (z.B. Granulomatose mit Polyangiitis, mikroskopische Polyangiitis) |
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Titer ermöglichen keine individuellen Aussagen
Schließlich können besonders hohe Titer verschiedener Antikörper mit einer schlechteren Prognose bzw. einem aggressiveren Krankheitsverlauf verknüpft sein, fügt Prof. Specker an. Aber Vorsicht: Es handelt sich um rein statistische Assoziationen, die keine individuellen Aussagen ermöglichen. Ein Patient mit besonders hohem RF-Titer läuft zwar wahrscheinlich eher Gefahr, schwere Arthritiden zu entwickeln – sicher ist das im Einzelfall aber nicht und eine „Panikmache“ gegenüber dem Betroffenen demnach nicht sinnvoll.Quelle: Specker C. Orthopäde 2018; 47: 899-905
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