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Metastasiertes Kolorektalkarzinom: Triplett-Therapie blockiert Feedback-Signalwege

Bei 10–15 % aller Patienten mit metastasiertem Kolorektalkarzinom (mCRC) findet sich im Tumorgewebe die BRAFV600E-Mutation. Ihr Nachweis geht mit einer schlechten Prognose einher, betonte Professor Dr. Scott Kopetz, MD Anderson Cancer Center, Houston. Mit cetuximabhaltigen Therapieregimen werden lediglich Ansprechraten unter 10 %, ein progressionsfreies Überleben (PFS) von etwa zwei und ein Gesamtüberleben (OS) von vier bis sechs Monaten erreicht.
Kombinationen aus BRAF- und MEK-Inhibitor haben bei diesem Subtyp nur eine geringe Wirksamkeit. Denn: Feedback-Mechanismen über Wachstumsfaktor-Rezeptoren wie den EGFR führen zu einer Reaktivierung des MAP-Kinase-Signalwegs. Dieses Feedback soll durch den Einsatz eines Anti-EGFR-Antikörpers zusätzlich zu den BRAF- und MEK-Inhibitoren unterbunden werden.
Objektive Ansprechrate von 48 % erreicht
In der Phase-III-Studie BEACON CRC wird das Triplett aus Encorafenib, Binimetinib und Cetuximab (EBC) mit einer irinotecanbasierten Chemotherapie (FOLFIRI) plus Cetuximab sowie Encorafenib plus Cetuximab verglichen. Es wurden Patienten mit BRAFV600E-mutiertem mCRC nach bis zu zwei Vortherapien aufgenommen.
Prof. Kopetz stellte vorläufige Effektivitätsdaten der ersten 30 Patienten aus der einleitenden Sicherheitsphase der Studie nach einem Follow-up von median 18,2 Monaten vor.
Auf die EBC-Therapie sprach jeder zweite Patient an, drei davon erreichten eine komplette Remission. Das geschätzte mediane PFS lag bei 8,0, das OS bei median 15,3 Monaten. „Die objektive Ansprechrate von 48 % ist erheblich höher als historische Daten“, so der Experte. Insgesamt seien die Ergebnisse bei diesen vorbehandelten Patienten besser als für die erste Therapielinie in diesem Kollektiv zu erwarten.
Zudem wurde das Triplett gut vertragen; unerwartete Toxizitäten traten nicht auf. Häufigste Grad-3/4-Nebenwirkungen waren Fatigue, Anämie, Anstiege der Kreatin-Phosphokinase und/oder Aspartataminotransferase sowie Harnwegsinfekte, informierte Prof. Kopetz.
Quellen:
Kopetz S et al. J Clin Oncol 2019; 37 (suppl 4; abstr 688)
Gastrointestinal Cancers Symposium 2019
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