
Morbus Waldenström: Kombinationstherapie senkt Risiko für Progress und Tod

Die Kombination aus dem Bruton-Tyrosinkinase-Inhibitor Ibrutinib kombiniert mit dem CD20-Antikörper Rituximab weist auch nach einem längeren Follow-up von fünf Jahren in der Studie iNNOVATE signifikante Vorteile gegenüber der Rituximab-Monotherapie auf. Nach Median 50 Monaten hatte die Zugabe von Ibrutinib das Risiko für Progression oder Tod um drei Viertel reduziert im Vergleich zu alleinigem Rituximab (Medianwert nicht erreicht vs. 20,3 Monate; Hazard Ratio 0,25; p < 0,0001). Nach 54 Monaten waren etwa zwei Drittel der Patienten unter der Kombination (68 %), aber nur ein Viertel derer unter Rituximab mono ohne Progress, erklärte Professor Dr. Christian Buske vom Universitätsklinikum Ulm.
Die iNNOVATE-Studie
Für Therapienaive und Vorbehandelte geeignet
Von der dualen Therapie profitierten Vorbehandelte ebenso wie therapienaive Patienten und zwar unabhängig von allen untersuchten Patientencharakteristika, darunter der Mutationsstatus bezüglich der Gene MYD88 und CXCR4, die ansonsten die Prognose beeinflussen können. Die Rate an mindestens partiellen Remissionen war im Kombinationsarm mehr als verdoppelt (76 % vs. 31 %; p > 0,0001) und der Anteil an sehr guten partiellen Remissionen hatte sich nach fünf Jahren von initial 11 % auf 29 % erhöht. Die Zahl der Patienten mit verbessertem Hämoglobinwert fiel im Prüfarm ebenfalls höher aus (77 % vs. 43 %; p < 0,0001). Die Gesamtüberlebensraten ähnelten sich mit 86 % versus 84 % nach 54 Monaten. Beinahe die Hälfte der Patienten in der Rituximab-Gruppe hatte jedoch aufgrund einer bestätigten Progression Ibrutinib als Monotherapie erhalten. Nach 54 Monaten brauchten 87 % der Patienten unter dualer Behandlung keine Folgebehandlung, während lediglich 29 % im Rituximab-Arm darauf verzichten konnten.Drei Patienten mussten die duale Gabe stoppen
Das Sicherheitsprofil ist konsistent mit den Daten aus früheren Studien und laut dem Referenten handhabbar. Die häufigsten Grad-3/4-Nebenwirkungen umfassten Vorhofflimmern (16 %), Hypertonus (15 %), Neutropenie (13 %) und Anämie (12 %). Drei der zwölf Patienten im Kombinationsarm mit Vorhofflimmern vom Grad 3 oder 4 mussten Ibrutinib absetzen. Nach bis zu fünf Jahren war die Kombination aus Ibrutinib und Rituximab der Monotherapie mit dem CD20-Antikörper noch immer deutlich und hochsignifikant überlegen, betonte Prof. Buske. Das Ansprechen vertiefte sich über die Zeit und die Verträglichkeit sei nach wie vor gut.Quelle: Buske C et al. 62. ASH Annual Meeting (virtuell); Abstract 336
Falls Sie diesen Medizin Cartoon gerne für Ihr nicht-kommerzielles Projekt oder Ihre Arzt-Homepage nutzen möchten, ist dies möglich: Bitte nennen Sie hierzu jeweils als Copyright den Namen des jeweiligen Cartoonisten, sowie die „MedTriX GmbH“ als Quelle und verlinken Sie zu unserer Seite https://www.medical-tribune.de oder direkt zum Cartoon auf dieser Seite. Bei weiteren Fragen, melden Sie sich gerne bei uns (Kontakt).