
Morbus Waldenström: chemotherapiefreie Kombination hochwirksam

Rituximab wird, wenngleich formell nicht dafür zugelassen, in der Onkopedia-Leitlinie in Kombination mit einer Chemotherapie zur Primärtherapie und im Rezidiv des Morbus Waldenström empfohlen; der Btk-Inhibitor Ibrutinib ist aufgrund von Phase-II-Daten im Rezidiv zugelassen.
Für die vorliegende Phase-III-Studie wurden in 45 Zentren in Europa, Nordamerika und Australien 150 symptomatische Patienten mit M. Waldenström – sowohl therapienaiv als auch im Rezidiv – eingeschlossen. Sie erhielten Rituximab (375 mg/m2 einmal wöchentlich in den Wochen 1–4 und 17–20) sowie randomisiert entweder Ibrutinib (420 mg/d) oder Placebo bis zu einer Progression oder zum Auftreten inakzeptabler Toxizitäten. Im Knochenmark wurde der Mutationsstatus bezüglich MYD88 und CXCR4 bestimmt, der das Ansprechen auf eine Ibrutinib-Monotherapie beeinflussen kann.
Risiko für Progression oder Tod fünffach gesenkt
Primärer Endpunkt war das progressionsfreie Überleben nach dem Urteil unabhängiger Untersucher. Als sekundäre Endpunkte waren das Ansprechen, eine anhaltende hämatologische Verbesserung sowie die Sicherheit festgelegt.
Nach median 26,5 Monaten Nachbeobachtung war die progressionsfreie 30-Monats-Überlebensrate unter der Kombination mit 82 % beinahe dreimal höher als im Rituximab-Monotherapiearm mit 28 %; das Risiko für Progression oder Tod war damit fünfmal niedriger (Hazard Ratio 0,20; p < 0,001). Dieser Vorteil der Kombination war unabhängig vom MYD88- und CXCR4-Mutationsstatus. Auch bei den sekundären Endpunkten war die Kombinationstherapie signifikant überlegen – sowohl bei der Gesamtansprechrate mit 92 versus 47 % (p < 0,001) als auch bei der anhaltenden Verbesserung der Hämoglobin-Konzentrationen (73 vs. 41 %; p < 0,001).
Weiterer Fortschritt vor allem bei ungünstiger Prognose
Für Waldenström-Patienten sind diese Ergebnisse ein weiterer Fortschritt, vor allem für diejenigen mit prognostisch ungünstigen Mutationen, die bislang unter alleiniger Ibrutinib-Therapie nur unzureichend angesprochen haben. Für eine finale Bewertung des Effekts prognostischer Faktoren auf das Outcome sollte jedoch ein längeres Follow-up erfolgen, so die Autoren.Quelle: Dimopoulos MA et al. N Engl J Med 2018; doi: 10.1056/NEJMoa1802917
Falls Sie diesen Medizin Cartoon gerne für Ihr nicht-kommerzielles Projekt oder Ihre Arzt-Homepage nutzen möchten, ist dies möglich: Bitte nennen Sie hierzu jeweils als Copyright den Namen des jeweiligen Cartoonisten, sowie die „MedTriX GmbH“ als Quelle und verlinken Sie zu unserer Seite https://www.medical-tribune.de oder direkt zum Cartoon auf dieser Seite. Bei weiteren Fragen, melden Sie sich gerne bei uns (Kontakt).