Patienten sprechen auf Acalabrutinib an

EHA 2022 Josef Gulden

Die Ergebnisse der Phase-2-Studie suggerieren eine Rolle für Acalabrutinib als sichere und chemotherapiefreie Alternative für Erkrankte mit rezidiviertem oder refraktärem Marginalzonenlymphom. Die Ergebnisse der Phase-2-Studie suggerieren eine Rolle für Acalabrutinib als sichere und chemotherapiefreie Alternative für Erkrankte mit rezidiviertem oder refraktärem Marginalzonenlymphom. © iStock/OGphoto

Der Zweitgenerations-BTK-Inhibitor Acalabrutinib erwies sich in einer Phase-2-Studie als wirksam und sicher für die Therapie von Erkrankten mit rezidiviertem/refraktärem Marginalzonenlymphom. Rund die Hälfte der Teilnehmenden sprach auf die Behandlung an.

Das Marginalzonenlymphom ist eine seltene, langsam wachsende B-Zell-Erkrankung. Die Patient:innen erhalten normalerweise eine Immun(chemo)therapie, im Rezidiv können unter anderem BTK-Inhibitoren zum Einsatz kommen. Prof. Dr. Paolo Strati, MD Anderson Cancer Center, Houston, präsentierte die Interimsanalyse einer Phase-2-Kohorte von Personen mit rezidiviertem oder refraktärem Marginalzonenlymphom, die mit einer Acalabrutinib-Monotherapie behandelt worden waren.

Die 43 Teilnehmenden im medianen Alter von 69 Jahren hatten zuvor mindestens eine Behandlung bekommen, die wenigstens einen CD20-Antikörper enthalten haben musste. Am häufigsten litten sie unter einem extranodalen Lymphom (44,2 %), gefolgt von nodalen (30,2 %) und splenischen Erkrankungen (25,6 %). Die Betroffenen nahmen zweimal täglich 100 mg Acalabrutinib bis zur Progression oder bis zum Auftreten inakzeptabler Toxizität ein. Primärer Endpunkt war die von den behandelnden Ärzten bestimmte Gesamtansprechrate (ORR) nach den Lugano-Kriterien, unter den sekundären Endpunkten erhoben die Autor:innen Ansprechdauer, progressionsfreies und Gesamtüberleben sowie die Sicherheit und analysierten dies deskriptiv.

Nach median 13,3 Monaten hatten 41,9 % die Behandlung abgebrochen, meist wegen einer Krankheitsprogression (27,9 %). Von den 43 eingeschlossenen Teilnehmenden, die im Median zwei vorherige systemische Therapien erhalten hatten, waren 40 für das Ansprechen auswertbar, so Prof. Strati.

Die ORR betrug 52,5 %, darunter waren 12,5 % komplette und 40 % partielle Remissionen. Am besten sprachen die extranodalen Lymphome mit einer ORR von 64,7 % an, gefolgt von den splenischen (45,5 %) und den nodalen Erkrankungen (41,7 %). Prof. Strati bezifferte das mediane PFS mit 27,4 Monaten, der Medianwert des OS wurde bisher nicht erreicht. Von insgesamt fünf Todesfällen waren drei durch eine Progression, einer durch die Transformation zu einem diffus-großzelligen B-Zell-Lymphom nach Absetzen der Therapie und einer durch einen nicht mit der Behandlung in Zusammenhang stehenden septischen Schock bedingt.

Nebenwirkungen erreichten meist den Grad 1 oder 2. 17 Patient:innen (39,5 %) entwickelten solche vom Grad 3 oder höher, darunter Neutropenien (14 %), Anämien und Dyspnoe (je 7 %) sowie Fatigue und Thrombozytopenien (je 4,7 %). Drei Personen mussten die Therapie aufgrund von Nebenwirkungen absetzen: darunter eine Hypotonie und eine Pneumonie vom Grad 3, sowie eine Myalgie vom Grad 1. Vorhofflimmern oder -flattern oder relevante Blutungen, die unter dem Erstgenerations-BTK-Inhibitor Ibrutinib relativ häufig sind, wurden nicht beobachtet.

Die Ergebnisse dieser Phase-2-Studie, so Prof. Strati, suggerieren eine Rolle für Acalabrutinib als sichere und chemotherapiefreie Alternative für Erkrankte mit rezidiviertem oder refraktärem Marginalzonenlymphom.

Quelle: Strati P et al. EHA2022 Congress; Abstract P1129

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Die Ergebnisse der Phase-2-Studie suggerieren eine Rolle für Acalabrutinib als sichere und chemotherapiefreie Alternative für Erkrankte mit rezidiviertem oder refraktärem Marginalzonenlymphom. Die Ergebnisse der Phase-2-Studie suggerieren eine Rolle für Acalabrutinib als sichere und chemotherapiefreie Alternative für Erkrankte mit rezidiviertem oder refraktärem Marginalzonenlymphom. © iStock/OGphoto