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Neue Option beim kutanen T-Zell-Lymphom: Anti-CCR4-Antikörper schlägt Zweitlinienstandard Vorinostat

Nach vielversprechenden Ergebnissen zu Mogamulizumab in einer Phase-I/II-Studie beim CTCL wurde der Antikörper in der Phase-III-Studie MAVORIC im randomisierten Design mit dem bisherigen Zweitlinienstandard Vorinostat verglichen.1 „MAVORIC ist die größte randomisierte Studie beim CTCL, in der eine neue systemische Therapie mit einem zugelassenen Medikament verglichen wird und gleichzeitig die erste zulassungsrelevante Studie mit dem primären Endpunkt progressionsfreies Überleben“, informierte Professor Dr. Youn H. Kim von der Universität Stanford.
Verdoppeltes PFS in allen Subgruppen
Die Studie umfasste 372 vorbehandelte Patienten mit histologisch gesichertem Mycosis fungoides (MF) oder Sézary-Syndrom (SS) als den zwei CTCL-Subtypen. Mit Vorinostat behandelte Patienten des Kontrollarms konnten bei Progress oder Unverträglichkeit in den Arm mit Mogamulizumab wechseln. Patienten beider Arme hatten median bereits drei Vortherapien erhalten. Die Expression von C-Chemokin-Rezeptor 4 war kein obligates Einschlusskriterium.
Das progressionsfreie Überleben (PFS) konnte durch den neuen Antikörper mehr als verdoppelt werden – von nur 3,1 Monaten im Kontrollarm auf 7,7 Monate (HR 0,53; p < 0,0001). Der PFS-Benefit erstreckte sich über alle vorab definierten Subgruppen einschließlich Tumortyp und -stadium. Auch beim Ansprechen war Mogamulizumab mit einer Rate von 28 % eindeutig überlegen (vs. 4,8 %; p < 0,0001). Im Subkollektiv der MF-Patienten verbesserte sich die Responserate von 7,1 % unter Vorinostat auf 21 %, bei SS-Patienten von 2,3 % auf 37 %. Bei Patienten mit Cross-over vom Kontrollarm zu Mogamulizumab wurde erneut eine Ansprechrate von 30,1 % erreicht. Prof. Kim wies darauf hin, dass das Ansprechen mit einem kombinierten Score erfasst wurde, der Remissionen sowohl in der Haut als auch in Lymphknoten, Blut und weiteren Organen erfasste.
Mogamulizumab
FDA-Zulassung für Anfang 2018 erwartet
Zudem wurde der Antikörper insgesamt gut vertragen; die dokumentierten Nebenwirkungen waren meist nur leicht bis mäßig ausgeprägt und gut kontrollierbar. Aufgrund der hohen Effektivität und des günstigen Verträglichkeitsprofils führte Mogamulizumab zudem zu einer signifikanten Verbesserung der mit zwei Skalen (Skindex-29, FACT-G) erhobenen Lebensqualität. Bereits im November 2017 hatte die Federal Drug Administration (FDA) Mogamulizumab einen Prioritiy Review zuerkannt. Prof. Kim hofft auf eine baldige Zulassung Anfang 2018, um die bisher limitierten Therapieoptionen beim CTCL zu erweitern.1. Kim YH et al. ASH 2017; Abstract 817
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