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Pneumonie: ASS gegen das kardiovaskuläre Risiko

„Die ambulant erworbene Pneumonie hört nicht auf, wenn der Patient die Klinik verlässt oder die Antibiotikatherapie beendet ist“, warnte Professor Dr. Martin Witzenrath, Charité – Universitätsmedizin Berlin. Die von der Lunge herrührende Entzündung beeinflusst das kardiovaskuläre Risiko auf mehreren Pfaden, von der Ausschüttung von Katecholaminen und proinflammatorischen Zytokinen über prokoagulatorische Effekte bis hin zur Destabilisierung arteriosklerotischer Plaques.
Das macht sich vor allem bei vorbelasteten Patienten langfristig bemerkbar, wie eine Auswertung in zwei großen Kohorten schon vor sechs Jahren gezeigt hat. Patienten mit zwei Risikofaktoren haben demnach ein knapp 30%iges Risiko, binnen zehn Jahren eine Herz-Kreislauf-Komplikation zu entwickeln. Erkrankt jemand zusätzlich an einer Pneumonie, wird aus dem Risiko quasi Gewissheit: Es steigt auf fast 90 % in zehn Jahren an.
Ein alter Bekannter könnte einen gewissen Schutz davor bieten. Britische Kollegen haben Datenbanken durchforstet und nachgesehen, wie Patienten abschneiden, die vor und/oder nach der Pneumonie ASS eingenommen hatten. Das Risiko ischämischer Schlaganfälle und Herzinfarkte lag bei den ASS-Usern um rund ein Drittel niedriger, wobei die Infarktrate mehr als halbiert war, berichtete der Kollege.
Quelle: 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin*
* Online-Veranstaltung
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