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Prostatakrebs: Oraler GnRH-Antagonist punktet in der Androgendeprivationstherapie

Bislang kamen GnRH*-Antagonisten beim fortgeschrittenen Prostatakarzinom als monatliche Injektion zum Einsatz, doch sie bergen ein hohes Risiko für Nebenwirkungen an der Injektionsstelle. Relugolix, ein neuer Wirkstoff, wird hingegen oral eingenommen. Inwiefern sich Effektivität und Sicherheit von Relugolix von dem bisherigen Standard – dem GnRH-Analogon Leuprorelin – unterscheiden, untersuchten Forscher um Dr. Neal D. Shore, Carolina Urologic Research Center, Myrtle Beach, in der Phase-3-Studie HERO.
Testosteronspiegel schnell und anhaltend gesenkt
Die Therapie (s. Kasten) beendeten 90,2 % des Prüfarms und 89 % der Kontrolle. Eine Testosteronsuppression unterhalb des Kastrationslevels von 50 ng/dl erlangten nach 48 Wochen 96,7 % vs. 88,8 %. Mit einer Differenz von 7,9 Prozentpunkten (95%-KI 4,1–11,8) war Relugolix somit Leuprorelin nicht unterlegen. Die Autoren gehen noch einen Schritt weiter: Der Antagonist war überlegen, da die untere Grenze des Konfidenzintervalls größer als 0 ausfiel (p < 0,001).
Studiendesign
90 % wiesen kardiovaskuläre Risikofaktoren auf
Das ist laut den Wissenschaftlern besonders erwähnenswert, da kardiovaskuläre Ereignisse ein Drittel aller Todesfälle bei Männern mit Prostatakrebs ausmachen und damit die häufigste Todesursache in diesem Kollektiv darstellen. Insbesondere die Patienten mit mindestens einem bestehenden kardiovaskulären Risikofaktor profitierten, was in der Studie immerhin 90 % ausmachten. Auch die Therapieadhärenz von 99 % sei hervorzuheben, so die Autoren. Sie fiel jedoch in beiden Armen gleich hoch aus.* Gonadotropin-Releasing-Hormon
Quelle: Shore ND et al. N Engl J Med 2020; 382: 2187-2196; DOI: 10.1056/NEJMoa2004325
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