Richtige Therapieabfolge bei schwerer postmenopausaler Osteoporose

Maria Weiß

In der Behandlung der Osteoporose unterscheidet man zwischen antiresorptiv (Knochenabbau hemmend) und osteoanabol, (Knochenaufbau fördern). In der Behandlung der Osteoporose unterscheidet man zwischen antiresorptiv (Knochenabbau hemmend) und osteoanabol, (Knochenaufbau fördern). © iStock/CreVis2

Erst osteoanabol dann antiresorptiv: So lautet die ideale medikamentöse Sequenztherapie bei Osteoporosepatienten mit hohem Frakturrisiko.

Medikamenten können in der Therapie einer schweren Osteoporose heutzutage einiges erreichen. Um den bestmöglichen Effekt zu erzielen, ist es wichtig, auf die richtige Behandlung zu achten, betonte Privatdozentin Dr. Elena Tsourdi von der Medizinischen Klinik III der TU Dresden. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen antiresorptiven Substanzen, die den Knochenabbau hemmen, und osteoanabolen Medikamenten, die den Knochenaufbau fördern. Antiresorptive Substanzen sind Östrogene, Bisphosphonate und Denosumab – osteoanabol wirken Parathormon-Analoga (Teriparatid, Abaloparatid). Der Anti-Sclerostin-Antikörper Romosozumab hat eine duale antiresorptive und osteoanabole Wirkung.

Bei Patienten mit einem sehr hohen Risiko (multiple Wirbelkörperfrakturen und deutlich erniedrigte Knochenmineraldichte, BMD) sollte die Therapie zuerst mit osteoanabolen Medikamenten erfolgen. Sie können für zwei Jahre Parathormon-Analoga (Teriparatid oder Abaloparatid) oder für ein Jahr Romosozumab erhalten, um den Knochen rasch wiederaufzubauen und dadurch das Risiko für weitere Knochenbrüche zu reduzieren.

Die Kombination der Parathormon-Analoga mit Denosumab führt im Vergleich zur Parathormon-Monotherapie zu einem stärkeren Anstieg der BMD vor allem des kortikalen Knochens. Sowohl nach der Kombination als auch nach einer Parathormon-Monotherapie sollte eine zweijährige Denosumab-Therapie erfolgen, um den Zuwachs an Knochendichte zu konsolidieren.

Zwölf Monate Therapie, dann zwölf Monate Pause

Romosozumab ist zugelassen für die Therapie der schweren postmenopausalen Osteoporose für einen Zeitraum von zwölf Monaten. Nach einer zwölfmonatigen Pause können die Patienten von einem zweiten Behandlungszyklus profitieren, der erneut zu einem schnellen und starken BMD-Zuwachs führt. Eine zwischenzeitliche Therapie mit Denosumab kann diesen Effekt schmälern. Da die Zulassung fehlt, wäre der zweite Zyklus aber off label und damit ein individueller Heilversuch. Durch eine einzelne Zoledronat-Infusion nach dem zweiten Behandlungszyklus kann der Gewinn an Knochenmineraldichte bis zu zwei Jahre lang bewahrt bleiben.

Quelle: 64. Deutscher Kongress für Endokrinologie (Online-Veranstaltung)

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In der Behandlung der Osteoporose unterscheidet man zwischen antiresorptiv (Knochenabbau hemmend) und osteoanabol, (Knochenaufbau fördern). In der Behandlung der Osteoporose unterscheidet man zwischen antiresorptiv (Knochenabbau hemmend) und osteoanabol, (Knochenaufbau fördern). © iStock/CreVis2
Nach Wirbelkörperfrakturen steht die osteoanabole Therapie an erster Stelle. Nach Wirbelkörperfrakturen steht die osteoanabole Therapie an erster Stelle. © Science Photo Library/Zephyr