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Vitamin D, Kalzium, Antiosteoporotika – Osteoporose risikoabhängig behandeln

Bei Verdacht auf Osteoporose spielen Anamnese und körperliche Untersuchung die wichtigste Rolle. Risikofaktoren bei denen Sie genauer hinschauen (lassen) sollten, umfassen unter anderem:
- längere Bettlägerigkeit
- Frakturen ohne adäquates Trauma
- Therapie mit einem der üblichen Verdächtigen (Glukokortikoide, Immunsuppressiva, Protonenpumpeninhibitoren u.a.)
- chronische Begleiterkrankungen von Darm, Nieren oder im endokrinologischen Bereich, wie eine Hyperthyreose
- eine einschlägige Familienanamnese
Sehen Sie dann, dass ein Patient bei jedem Besuch in der Praxis kleiner zu werden scheint, eine Kyphose entwickelt oder über akute, lokalisierte Rückenschmerzen klagt, wird es Zeit die Diagnostik zu starten, so Professor Dr. Hans C. Kasperk von der Universitätsklinik Heidelberg. Schicken Sie Ihren Kranken also zum Kollegen in die Radiologie für eine Röntgenübersicht von Brust- und Lendenwirbelsäule sowie eine Knochendichtemessung mittels DXA*.
Antiosteoporotika nicht miteinander kombinieren
Aus dem Labor brauchen Sie neben Kalzium- und Phosphatwerten unter anderem Blutbild, CRP, Nieren-, Leberwerte und TSH. Nicht sinnvoll ist es dagegen, die Vitamin-D-Konzentration bestimmen zu lassen. Falls Sie einen Vitamin-D-Mangel vermuten, rät der Experte, das intakte Parathormon direkt im Serum zu messen. Auch die Zweckmäßigkeit einer Bestimmung der (derzeit) spezifischen Knochenstoffwechselmarker bleibe fraglich.
Richtiges Tabletten-Timing
Spezifische Therapie*
- Bisphosphonate (oral oder i.v.)
- Raloxifen
- Denosumab
- Teriparatid
- Romosozumab (in Deutschland noch nicht verfügbar)
- Calcitonin
- Östrogen-Ersatzpräparate (bei ausschl. Osteoporose)
- Fluoride
* bei Postmenopausen-Osteoporose, bei Männern und sekundärer Osteoporose ist der Gebrauch teils off label
Therapiepause nach spätestens fünf Jahren
Das bedeutet, dass die Knochendichte (DXA-Absolutwert [g/cm²]) nach ein bis zwei Jahren um mehr als 3 % pro Jahr abnimmt oder es zu mindestens zwei Brüchen ohne relevantes Trauma kam. Eine neue Fraktur nach Sturz oder Trauma ist dagegen kein Grund, da dies keine Therapie verhindern kann.Der Zahnarzt und die Knochen
* Dual Energy X-Ray Absorptiometry
Quelle: Kasperk HC. Arzneiverordnung in der Praxis 2020
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