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Schilddrüsen-Ca: Cabozantinib wirksam nach Versagen von Radiojod und Anti-VEGFR
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Patienten mit einem Radiojodtherapie-refraktärem differenzierten Schilddrüsenkarzinom (DTC), die einen Progress unter Tyrosinkinase-Inhibitoren gegen VEGFR erlitten haben, weisen eine schlechte Prognose auf, erläuterte Professor Dr. Dr. Marcia S. Brose vom Abramson Cancer Center der Universität von Pennsylvania in Philadelphia. Einen Therapiestandard gibt es in dieser Situation bislang nicht.
Das ändert sich laut der Referentin möglicherweise mit den Interimsergebnissen von COSMIC-311. In der Phase-3-Studie untersucht sie mit ihrem Team 2:1-randomisiert den Einsatz von Cabozantinib zur Therapie dieser mehrfach vorbehandelten Patienten mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem DTC. Cabozantinib hemmt sowohl VEGFR2 als auch die Tyrosinkinasen MET, AXL und RET, die alle für die Pathogenese des DTC relevant sein können. 125 Patienten erhielten im Rahmen der Studie einmal täglich Cabozantinib (60 mg), 62 Patienten Placebo. Koprimäre Endpunkte der Studie waren die objektive Ansprechrate (ORR) und das progressionsfreie Überleben (PFS).
Alle profitierten, egal nach welcher Vorbehandlung
In der geplanten Interimsanalyse nach median 6,2 Monaten war der Unterschied im PFS bereits signifikant. Die Hazard Ratio (HR) betrug 0,22 (95%-KI 0,13–0,36; p < 0,0001). Der Median des PFS war mit Cabozantinib noch nicht erreicht und lag in der Placebogruppe bei 1,9 Monaten. Der Vorteil durch Cabozantinib fiel in allen vordefinierten Subgruppen ähnlich gut aus. Diese umfassten: Alter, Vorbehandlung mit einem oder zwei VEGFR-Tyrosinkinase-Inhibitoren bzw. speziell mit Sorafenib oder Lenvatinib.
Die ORR betrug unter Cabozantinib 15 %, in der Kontrolle 0 %. Mit einem p-Wert von 0,028 erreichte dieser primäre Endpunkt jedoch keine statistische Signifikanz (definiert als p < 0,01).
Positiver OS-Trend trotz Crossover-Möglichkeit
Für Aussagen zu Unterschieden im Gesamtüberleben (OS) ist es laut Prof. Brose noch zu früh. Die im Studienprotokoll vorgesehene Crossover-Option der Patienten aus der Placebogruppe in den Prüfarm wird die Bewertung erschweren, merkte die Referentin an. Ein Trend zu einem besseren Gesamtüberleben zeigte sich aber dennoch (HR 0,54; 95%-KI 0,27–1,11).
Bei den unerwünschten Ereignissen gab es der Referentin zufolge keine Überraschungen. Die Nebenwirkungen – vor allem Diarrhö, Hand-Fuß-Hautreaktionen und Hypertonie – waren mit supportiver Therapie und Dosismodifikationen oder Behandlungspausen beherrschbar.
Quelle: Brose MS et al. ASCO Annual Meeting 2021 (virtuell); Abstract 6001; DOI: 10.1200/JCO.2021.39.15_suppl.6001
Kongressbericht: ASCO Annual Meeting 2021 (virtuell)
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