Teclistamab plus Talquetamab mit hohen Ansprechraten beim RRMM

ASCO 2023 Dr. Miriam Sonnet

Eine effektive Option für die Therapie des Multiplen Myeloms sind bisspezifische Antikörper. Forschende wollen nun herausfinden, ob eine Kombination zweier Bispecifis ebenfalls von Vorteil sein kann. Eine effektive Option für die Therapie des Multiplen Myeloms sind bisspezifische Antikörper. Forschende wollen nun herausfinden, ob eine Kombination zweier Bispecifis ebenfalls von Vorteil sein kann. © Svetlana – stock.adobe.com

Bispezifische Antikörper sind eine effektive Option für die Therapie des Multiplen Myeloms. Aber wie sieht es mit der Kombination zweier Bispecifis aus? Das wollen Forschende in RedirecTT-1 herausfinden – und erzielten erste positive Phase-1b-Daten.

„Das ist das erste Mal, dass über die Ergebnisse zweier Bispecifics als Kombination angewandt bei hämatologischen Erkrankungen berichtet wird“, betonte Dr. Yael C. ­Cohen, Tel Aviv University. Die Referentin bezog sich damit auf die Phase-1b-Studie RedirecTT-1, in der 93 Personen mit rezidiviertem/refraktärem Multiplem Myelom (RRMM) Teclistamab zusammen mit Talquetamab in verschiedenen Dosierungen erhielten. 34 von ihnen wurden mit der für die Phase 2 der Studie empfohlenen Dosierung (RP2R) von 3 mg/kgKG Teclistamab plus 0,8 mg/kgKG Talquetamab, jeweils alle zwei Wochen gegeben, behandelt. Median hatten die Teilnehmenden zuvor vier Therapielinien erhalten. Über die gesamte Patient:innenkohorte hinweg (alle Dosislevel) wiesen 37,6 % ein extramedulläres Plasmozytom auf. Mehr als 75 % waren triple-class-refraktär.

Kaum nicht-hämatologische Toxizitäten

Das hämatologische Sicherheitsprofil ähnelte demjenigen, was bereits für die Einzelsubstanzen bekannt war, so die Referentin. Am häufigsten (alle Dosislevel) kam es zu Neutropenien (alle Grade: 65,6 %; Grad 3/4: 61,3 %), Anämien (50,5 %; 34,4 %) und Thrombozytopenien (43 %; 29 %). Über alle Dosislevel hinweg entwickelten 12,9 % der Teilnehmenden eine febrile Neutropenie, unter der RP2R-Dosierung waren es 8,8 %. Keine Person musste die Behandlung aufgrund hämatologischer therapiebedingter Ereignisse abbrechen. Nicht-hämatologische Toxizitäten fielen meist niedriggradig aus. 

Bei drei Erkrankten kam es insgesamt zu fünf ICANS, davon erreichte ein Ereignis den Grad 3. 76,3 % der Patient:innen (alle Dosislevel) entwickelten ein Zytokinfreisetzungssyndrom, darunter 3,2 % vom Grad 3. Die meisten CRS traten während der Step-up-Dosierung oder im ers­ten Zyklus auf und alle verschwanden von alleine. 6,5 % mussten die Therapie aufgrund therapiebedingter Nebenwirkungen abbrechen. Sechs Teilnehmende starben an TEAE, davon eine Person unter der RP2R. 83,9 % entwickelten Infektionen (52,7 % Grad 3/4).

Die Gesamtansprechrate aller Patient:innen betrug 86,6 % und diejenige unter RP2R 96,3 %. Das mediane PFS belief sich auf 20,9 Monate bzw. wurde nicht erreicht. Nach neun Monaten waren 70,1 % und 77,1 % der Patient:innen ohne Progress. Auch Personen mit extramedullärer Erkrankung profitierten, mit ORR von 71,4 % (alle Dosislevel) bzw. 85,7 % (RP2R). Die Ergebnisse stützen die Initiierung größerer Studien mit der Kombination aus Teclistamab und Talquetamab, resümierte Dr. ­Cohen. 

Quelle:
Cohen YC et al. 2023 ASCO Annual Meeting; Abstract 8002

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