Therapierefraktäre Epileptiker unters Messer!

Einen „Datenschatz“ nannte Professor Dr. Hajo Hamer vom Epilepsiezentrum des Universitätsklinikums Erlangen die Auswertung von 25 Jahren epilepsiechirurgischer Eingriffe. Daten von 6900 Erwachsenen und 2623 Kindern mit therapierefraktärer Epilepsie flossen in die Analyse ein. Bis eine OP erfolgte, vergingen bei Kindern im Mittel 5,3 und bei Erwachsenen 20,1 Jahre. „Dies ist deutlich zu lang, da eine aktive Epilepsie in eine soziale Abwärtsspirale führt“, kritisierte er. Dabei zeigt der Eingriff hohe Erfolgsraten, in der Studie waren 60 % der Operierten nach einem Jahr anfallsfrei. Je mehr Zeit jedoch bis zum Eingriff verstrichen war, desto geringer die Erfolgsrate.
Die aktuelle Leitlinie empfiehlt, innerhalb von fünf Jahren ab Diagnosestellung zu prüfen, ob der Patient unter einer therapierefraktären Erkrankung leidet. „Versagen zwei Antikonvulsiva, sollten Sie an eine OP denken – egal in welchem Alter“, betonte Prof. Hamer. „Und den Patienten an ein Epilepsiezentrum überweisen.“ Führt die erste Resektion nicht zum gewünschten Ergebnis, kann man eine weitere erwägen. Dies belegt eine Metaanalyse mit den Daten von 782 Epileptikern. 47 % waren nach dem zweiten Eingriff anfallsfrei oder litten nur noch unter Auren.
Quelle: 10. Neurologie-Update-Seminar
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