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Vorbehandelte CML: Zulassung für STAMP-Inhibitor angestrebt

Bisherige Therapien gegen die resistente oder Thyrosinkinase-Inhibitor(TKI)-intolerante chronisch myeloische Leukämie (CML) weisen nur eine moderate Wirkung auf. Zusätzlich lässt oft das Sicherheitsprofil zu wünschen übrig, erklärte Professor Dr. Andreas Hochhaus von der Hämatologie und Internistischen Onkologie des Universitätsklinikums Jena. Während alle bisher zugelassenen TKI über die ATP-Bindungsstelle BCR-ABL1 hemmen, ist Asciminib der erste STAMP-Inhibitor. STAMP steht für „Specifically Target the ABL 1 Myristoyl Pocket“. Asciminib hat als Zielstruktur die Myristoyl-Bindungsstelle von ABL 1.
Wirkt ebenfalls bei TKI-refraktärer CML
In der Phase-3-Studie ASCEMBL wirkten 40 mg Asciminib zweimal täglich nach zwei und mehr vorangegangenen TKI-Therapien deutlich besser als Bosutinib in einer Dosis von 500 mg einmal täglich, berichtete Prof. Hochhaus.
Dabei waren die stark vorbehandelten Patienten zuvor alle refraktär auf den letzten TKI gewesen oder hatten diesen nicht vertragen. Der STAMP-Inhibitor verdoppelte nach 24 Wochen beinahe die Rate einer guten molekularen Remission im Vergleich zu Bosutinib (25,5 % vs. 13,2 %). Dieser Vorteil fand sich in verschiedenen Subgruppen, u.a bei Patienten, die refraktär auf den letzten TKI gewesen waren. Tiefe Remissionen traten nach 24 Wochen unter Asciminib häufiger auf als unter Bosutinib.
Weniger Nebenwirkungen als unter Bosutinib
Bosutinib verursachte mehr unerwünschte Ereignisse als Asciminib. Das Sicherheitsprofil von Letzterem bewertete Prof. Hochhaus als „günstig“. Nebenwirkungen von mindestens Grad 3 entwickelten 50,6 % der Patienten unter Asciminib und 60,5 % unter Bosutinib. Der Kollege sah darin einen Beleg, dass mit größerer Spezifität eines TKI seine Toxizität verringert wird.
Vorbestehende BCR-ABL1-Mutationen betrafen alle die ATP-Bindungsstelle und beeinflussten die Wirksamkeit von Asciminib nicht. Daher ist für Prof. Hochhaus Asciminib eine wichtige zukünftige Drittlinie der CML. Er sieht jedoch auch eine Rationale für die Erstlinie. Die Zulassungsanträge bei EMA und FDA als Drittlinie sollen bald eingereicht werden.
Quelle: Hochhaus A et al. 62. ASH Annual Meeting (virtuell); Abstract LBA4
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