Marihuana-Konsumenten sind schwieriger zu sedieren

Autor: Dr. Anja Braunwarth

Kiffer brauchen erheblich größere Mengen an Sedativa. Kiffer brauchen erheblich größere Mengen an Sedativa. © iStock/Juanmonino

Zehn Staaten der USA haben Cannabis für den Hausgebrauch legalisiert, und in den vergangenen Jahren ließ sich ein deutlicher Anstieg bei den Konsumenten verzeichnen. Wie sich das auf die Sedierung für Endoskopien auswirkt, haben jetzt amerikanische Kollegen untersucht.

Sie verglichen den Bedarf an Beruhigungsmitteln von 25 Marihuana-Konsumenten mit dem von 225 Abstinenten. Tatsächlich brauchten die Kiffer erheblich größere Mengen an Sedativa. Bei Fentanyl waren es 14 % mehr, bei Midazolam 19,6 % und beim Propofol sage und schreibe 220,5 % mehr. Ursache sind vermutlich Interaktionen des Tetrahydrocannabiols mit Opioid- und Benzodiazepinrezeptoren.

Dieser gesteigerte Einsatz von Beruhigungsmitteln treibe nicht nur die Behandlungskosten in die Höhe, er könne auch die Nebenwirkungen verstärken, so die Autoren. Es wäre also von Nutzen, einen möglichen Konsum im Vorfeld zu erfragen.

Quelle: Twardowski MA et al. J Am Osteopath Assoc 2019; online first