„MFA for more“: die Verah bekommt eine Schwester
Die Versorgungsassistentin in der Hausarztpraxis (Verah) in Nordrhein bekommt eine neue Kollegin – die M4M. Hinter der Abkürzung verbirgt sich ein neues Fortbildungsangebot für Medizinische Fachangestellte (MFA). Nach Auskunft des Hausärzteverbands (HÄV) Nordrhein konnte die Pilotphase in drei Praxen für das neue Programm „MFA for More“ für Praxismanagerinnen erfolgreich abgeschlossen werden.
Fit in Abrechnung, Organisation und Controlling
Eine der ersten Teilnehmerinnen ist Giovanna Donato aus einer Hausarztpraxis in Aldenhofen. Für Praxisinhaber Dr. Manfred Imbert sind die Ergebnisse der Fortbildung schon spürbar. „Ich rechne mit einer dauerhaften Entlastung durch meine M4M von zwei bis drei Stunden pro Woche“, schätzt der Hausarzt.
Durch das neue Fortbildungsangebot will der HÄV die Ressource Arzt weiter entlasten. Im Bereich der Hausbesuche habe sich die Verah etabliert, für alle innerbetrieblichen Abläufe sowie das Hygiene-, Datenschutz- und Notfallmanagement gebe es jetzt in Nordrhein die M4M.
In rund 100 Stunden wird den angehenden Praxismanagerinnen Wissen zu den Themen Abrechnung (EBM, GOÄ, IGeL) sowie der Hausarztzentrierten Versorgung vermittelt. Hausärztliches Qualitätsmanagement, Impfassistenz, Praxisorganisation und Controlling stehen ebenso auf dem Stundenplan wie die Qualifizierte Ersteinschätzung im Notfall (Triagierung).
Zuständig für Dienstpläne, Urlaubsplanung und QM
Um die Rolle der M4M in der Praxis erfolgreich erfüllen zu können, hält der HÄV eine Berufserfahrung von vier Jahren als ausgebildete MFA für sinnvoll. Die Wochenarbeitszeit soll mindestens 20 Stunden betragen. Einmal jährlich sollte ein Refresher-Kurs besucht werden. Für Verbandsmitglieder kostet der Kurs 1100 Euro, Nicht-Mitglieder zahlen 1400 Euro.
Die fortgebildeten Praxismanagerinnen sollen den Hausarzt bei Diagnose, Therapie und Präventionsmaßnahmen unterstützen. Dabei sollen sie Aufgaben bei der Durchführung, Dokumentation und Abrechnung sowie die Überwachung aller Bestellungen im Hinblick auf deren Wirtschaftlichkeit übernehmen. Zudem schreiben sie die Dienstpläne, koordinieren die Urlaubsplanung innerhalb der Hausarztpraxis und sind zuständig für das Qualitätsmanagement. Die festgelegten Prozesse müssen durch sie gepflegt werden.
Besonders der betriebswirtschaftliche Teil der Ausbildung stieß bei den MFA auf großes Interesse. Die Ausbildung habe sie selbst sehr gestärkt, erklärt Donato. „Ich fühle mich sehr wertgeschätzt, dass ich diese Ausbildung machen durfte.“ Die drei Pilotpraxen in Aldenhofen, Blankenheim und Rheinbach sind sich einig: Sie würden die Fortbildung, die durch die Servicegesellschaft HausarztPraxis, die Wirtschaftsgesellschaft des Hausärzteverbands Nordrhein, durchgeführt wird, weiterempfehlen.