Parkinson-Bluttest: Entzündungsmarker und ihr prognostischer Wert

Autor: Dr. Anne Benckendorff

Die Forscher entdeckten verschiedene relevante Marker im Blut von Parkinsonpatienten. Die Forscher entdeckten verschiedene relevante Marker im Blut von Parkinsonpatienten. © iStock/Totojang

Könnte man den Verlauf einer Parkinsonerkrankung besser vorhersehen, ließen sich die Patienten besser versorgen. Hilfreich wären Bluttests, mit denen sich Prozesse der Zellalterung nachweisen lassen.

Kognitiver Abbau und motorische Störungen sind typisch für Morbus Parkinson. Allerdings schreitet die Erkrankung unterschiedlich schnell fort. Bluttests könnten helfen, den Verlauf besser abzuschätzen.

Zytokine und p16-Spiegel helfen bei der Vorhersage

Forscher haben nun den Prognosewert verschiedener Marker untersucht, die für die Zellalterung und inflammatorische Prozesse wichtig sind. Für die Studie wurde 154 neu diagnostizierten Parkinsonpatienten zum Zeitpunkt der Diagnose sowie nach 18 Monaten Blut entnommen, ebenso 99 Kontrollpersonen gleichen Alters. Zudem beurteilten die Wissenschaftler Kognition und Motorik der Teilnehmer bei Untersuchungsbeginn, nach 1,5 sowie nach 3 Jahren.

Es zeigte sich, dass die Chromosomen in den Leukozyten der Parkinsonkranken bei Diagnose sowie 18 Monate später deutlich kürzer waren als bei den gleichaltrigen Kontrollen. Patienten, die nach drei Jahren eine Demenz entwickelt hatten, wiesen signifikant kürzere Telomere auf als solche ohne Demenz.

Wie sich weiter herausstellte, waren zudem niedrigere p16-Spiegel mit einer deutlicheren Abnahme motorischer und kognitiver Fähigkeiten über die nächsten drei Jahre assoziiert. Des Weiteren ließ sich mit einem Score-System, das die Serumspiegel von CRP, TNF-α, IL-6, IL-10 und IFN-γ zum Zeitpunkt der Parkinsondiagnose abbildete, ein kognitiver Abbau über die kommenden 36 Monate recht gut vorhersagen.

Quelle: Martin-Ruiz C et al. J Parkinsons Dis 2020; 10: 193-206; DOI: 10.3233/JPD-191724