Bypass besser aus Arterien als aus Venen formen
Viele Patienten brauchen nicht nur einen Koronarbypass, sondern zwei Überbrückungen. Dafür eignet sich die Arteria radialis wohl besser als die oft verwendete Vena saphena.
Forscher analysierten die Daten aus fünf Studien mit insgesamt 1036 Patienten, die ihren zweiten Bypass entweder klassisch aus der V. saphena oder aus der A. radialis erhalten hatten. Der primäre Endpunkt setzte sich aus Tod, Herzinfarkt sowie der Notwendigkeit eines Re-Eingriffs an derselben Arterie zusammen. Die klinisch wichtige Endpunkt-Kombination bestand aus der Rate an Todesfällen und Herzinfarkten.
2018 zeigte sich bereits nach fünfjährigem Follow-up, dass es durch den Radialis-Graft zu signifikant weniger Herzinfarkten und eröffnungsbedürftigen Restenosen kam. Die Sterblichkeit unterschied sich aber zu diesem Zeitpunkt nicht in den Gruppen.
Durch Arterien-Graft jeden vierten Tod verhindern?
Die nun veröffentlichten Zehn-Jahresdaten zeichnen ein anderes Bild: Unter den Patienten mit arteriellem Bypass gab es 27 % weniger Todesfälle, eine Reduktion an Herzinfarkten um 26 % und eine um 38 % geringere Rate an Re-Interventionen.
Frauen profitierten stärker als Männer, allerdings machten sie nur 30 % der Kohorte aus. Da die Teilnehmerzahl sehr gering war – vor allem wenn man die Masse der weltweit jährlich durchgeführten Bypassoperationen berücksichtigt –, erhoffen sich die Forscher eine Bestätigung der Resultate durch eine ähnliche Studie mit 4300 Patienten.
Quelle: Pressemitteilung – American College of Cardiology