Postmenopause Floral getriggerte Hypertonie
Die Mundflora von postmenopausalen Frauen hat langfristige Auswirkungen auf deren Blutdruck. Zu diesem Ergebnis kommen US-amerikanische Forscher in einer kombinierten Quer- und Längsschnittstudie.
Sie entnahmen bei 1.215 Frauen im Alter zwischen 53 und 81 Jahren unterhalb des Zahnfleischsaums Abstriche und untersuchten sie auf die Art und relative Menge der darin enthaltenen Bakterien. Insgesamt fanden sich 245 Stämme. 306 der Frauen hatten zu Beginn einen erhöhten Blutdruck (≥ 120/80 mmHg), nahmen aber keine antihypertensiven Medikamente ein. Weitere 480 wurden wegen Hypertonie behandelt und 429 Frauen hatten unauffällige Blutdruckwerte.
Die Ergebnisse der Querschnittsstudie zeigten, dass das Verhältnis von insgesamt 47 Bakterienstämmen jeweils stark zwischen den Teilnehmergruppen variierte. 25 davon kamen besonders häufig in den Mündern von Frauen mit erhöhtem oder hohem Blutdruck vor.
Zehn Stämme waren mit erhöhtem Risiko assoziiert
Für die Langzeitstudie folgten die Forscher den 735 unbehandelten Frauen im Schnitt weitere 10,4 Jahre. Bis Studienende hatten 387 von ihnen eine Hypertonie entwickelt. Nach Berücksichtigung des Alters der Patientinnen waren zehn verschiedene Stämme mit einem um 10–16 % höheren Hypertonierisiko assoziiert, darunter drei Vertreter des Genus Streptococcus. Nur fünf Stämme schienen einen gegenteiligen Effekt zu haben.
Quelle: LaMonte et al. J Am Heart Assoc 2022; 11: e021930; DOI: 10.1161/JAHA.121.021930