Fördert Zucker die Entstehung einer Colitis?
Die steigende Prävalenz chronisch-entzündlicher Darmerkrankungen lässt sich möglicherweise auf einen vermehrten Zuckerkonsum zurückführen, warnen US-Forscher. Ein Auslöser könnte die verstärkte Nutzung von stark fruktosehaltigem Maissirup in der Lebensmittelindustrie sein.
Zum Beweis dieser These starteten die Wissenschaftler vom UT Southwestern Medical Center einen Tierversuch. Sie fütterten Mäuse mit einer Lösung, die 10 % Glukose, Fruktose oder Saccharose enthielt oder mit reinem Wasser. Alle Tiere hatten entweder ein genetisch bedingt erhöhtes Colitis-Risiko oder erhielten einen Wirkstoff, der eine Colitis auslöst.
Die mit Zucker gefütterten Mäuse entwickelten auffällig stärkere Symptome als die Kontrollen. Nach dem siebentägigen Zuckerkonsum fanden sich im Kolon vermehrt Bakterien, die die muköse Schutzschicht auf der Darmschleimhaut schädigen. Gesunde Spezies hatten sich dagegen eher rar gemacht. Die Forscher vermuten nun, dass die gestörte Barrierefunktion die Wahrscheinlichkeit einer Entzündung erhöht, was wiederum eine Colitis fördert. Auffällig war, dass sich die Neigung zur mukosalen Entzündung durch eine Stuhltransplantation von zuckerreich auf gesund ernährte Nagetiere übertragen ließ.
Quelle: Pressemitteilung– UT Southwestern Medical Center