Gemobbt wegen der Nahrungsmittelallergie
Patienten mit Nahrungsmittelallergien tragen ein ziemliches Päckchen“, sagte Sabine Schnadt vom Deutschen Allergie- und Asthmabund in Mönchengladbach. Der Alltag umfasst nicht nur die (Notfall-)Prävention samt Allergiepass, Autoinjektor und Schulungsteilnahmen. Auch psychosoziale Faktoren spielen eine wichtige Rolle.
Sogar eine chronische Erkrankung wie Diabetes geht einer Studie zufolge mit einer besseren Lebensqualität einher als eine Erdnussallergie. Aktuell läuft die bislang größte europaweite Untersuchung zu den psychosozialen Auswirkungen der Erdnussallergie. Selbstverständlich belasten auch andere Nahrungsmittelallergien die Betroffenen, betonte die Referentin. Acht Länder inklusive Deutschland rekrutieren Patienten allen Altersgruppen und Eltern allergischer Kinder für das Projekt.
Erste Zwischenergebnisse zeigen, dass die Krankheit bei vier von fünf der insgesamt ca. 1800 Befragten das Leben deutlich beeinflusst. 77 % der Patienten fühlen sich ausgegrenzt, 43 % sind mindestens einmal gemobbt worden. Hinzu kommen oft hohe Level an Frustration, Stress und essensbezogener Angst. Häufiger als die allergischen Kinder selbst klagen die gesunden Eltern über derartige Beschwerden. Zudem entwickeln immerhin 13 % aller Teilnehmer Angstsymptome in Situationen, die nichts mit dem Essen zu tun haben.
Gerade die Unsicherheit darüber, was passieren kann, begleitet die Patienten, so Schnadt. Dieses Problem solle man nicht vernachlässigen.
Quelle: 13. Deutscher Allergiekongress