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ALL: Ganzkörperbestrahlung vor Stammzelltransplantation muss sein

Durch eine allogene hämatopoetische Stammzelltransplantation (HSZT) können heute bis zu 80 % aller pädiatrischen ALL-Patienten geheilt werden. Sie stellt damit eine der effektivsten Strategien im Kindesalter dar. Goldstandard bei der Konditionierung vor der HSZT ist die Ganzkörperbestrahlung (TBI) in Kombination mit einer Hochdosis-Chemotherapie. Professor Dr. Christina Peters, St. Anna Kinderspital, Wien, wies jedoch darauf hin, dass Langzeitkomplikationen wie Unfruchtbarkeit, Wachstumsretardierung oder Zweitmalignome nicht selten sind.
Mit FORUM* wurde daher eine globale Studie initiiert, um zu klären, ob ein bestrahlungsfreies Konditionierungsregime das bisherige Konzept mit TBI plus Etoposid ersetzen kann. Für die Studie wurden 413 ALL-Patienten im Alter zwischen vier und 21 Jahren rekrutiert, die randomisiert entweder dem Standardarm (TBI/Etoposid) oder der alleinigen Chemotherapie mit Fludarabin/Thiotepa/Busulfan (n = 99) oder Fludarabin/Thiotepa/Treosulfan (n = 93) zugeteilt wurden. Im Standardarm konnten 210, bei alleiniger Chemotherapie 197 Teilnehmer in erster bis dritter kompletter Remission transplantiert werden. Mittlerweile beläuft sich das Follow-up auf median 2,1 Jahre.
Studie vorzeitig geschlossen
Alternative Regime nur im Einzelfall erwägen
Basierend auf diesen Ergebnissen bleibe die Konditionierung mit TBI/Etoposid Standard vor der allogenen Stammzelltransplantation. Prof. Peters wertete die Konditionierung mit busulfan- oder treosulfanbasierten Regimen jedoch als Alternative für Patienten, die für eine TBI nicht geeignet sind.* For Omitting Radiation Under Majority age
Quelle:
Peters C et al. EHA25 Virtual Congress; Abstract S102
EHA25 Virtual Congress
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