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Hinter Dysphagie oder Reflux kann Speiseröhrenkrebs stecken

Die Symptome bei Karzinomen des Ösophagus variieren je nach Tumorart, -stadium und -lokalisation. In den frühen Stadien (0 bis II) kann die Erkrankung asymptomatisch bleiben. Daher befinden sich die meisten Patienten zum Zeitpunkt der Diagnose bereits in einem fortgeschrittenen Tumorstadium (III oder IV).
Denn häufig kommt es erst dann zu auffälligen Beschwerden wie Schluckstörungen, die mit Schmerzen einhergehen können, erklären Dr. Sri G. Thrumurthy vom Department of Surgery der Epsom and St Heller University Hospitals in Sutton, London, und Kollegen. Liegt ein Adenokarzinom vor, sind in den Anfangsstadien Reflux und Dyspepsie typisch. Patienten mit lokal fortgeschrittenem Adenokarzinom klagen über Schluckbeschwerden, gegebenenfalls gefolgt von starkem Gewichtsverlust.
Drückt der Tumor auf den Nervus laryngeus recurrens, den Stimmnerv, so äußert sich dies meist durch Heiserkeit. Der Übeltäter ist dann in der Regel ein Plattenepithelkarzinom. Wird der Nervus phrenicus, der Zwerchfellnerv, komprimiert, tritt Schluckauf auf. Krampfartiger oder postprandialer Husten weisen auf ösophagobronchiale oder -tracheale Fisteln hin. Diese können als Komplikation von Tumoren des Ösophagus entstehen.
Bei Symptomen auch weniger Gefährdete überweisen
Bei jedem Patienten mit Reflux, Dysphagie, Dyspepsie oder Regurgitation kommt eine Reihe von Differenzialdiagnosen infrage, die ausgeschlossen werden müssen. Zu diesen gehören der gutartige Barrett-Ösophagus, die benigne peptische Striktur sowie die Achalasie. Sogar wenn zu den genannten Symptomen keine der bekannten Risikofaktoren hinzukommen (s. Kasten), sollten Sie einen Überweisungsschein zum Gastroenterologen ausstellen. Er wird ggf. per Endoskopie prüfen, ob ein Karzinom hinter den Beschwerden steckt.
Wer ist besonders gefährdet?
- Männer
- Personen über 45 Jahre
- Patienten mit gastroösophagealer Refluxkrankheit
- Patienten mit Barrett-Ösophagus
- Personen mit Übergewicht
- Raucher
- Personen mit hohem Alkoholkonsum
- HPV-Infizierte
Quelle: Thrumurthy SG et al. BMJ 2019; 366: l4373; doi: doi.org/10.1136/bmj.l4373
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