IL-1-Hemmer wirkt bei Diabetes plus rheumatoider Arthritis doppelt

Elisa Sophia Breuer

Es traten weder Hypo­glykämien noch andere schwere unerwünschte Ereignisse auf. Es traten weder Hypo­glykämien noch andere schwere unerwünschte Ereignisse auf. © iStock/Davizro

Der Interleukin-1-Hemmer Anakinra unterdrückt inflammatorische Signalwege. Deshalb eignet er sich für Patienten, die sowohl an einer rheumatoiden Arthritis als auch an Typ-2-Diabetes erkrankt sind.

Da der Interleukin-1-Inhibitor Anakinra bei rheumatoider Arthritis (RA) nicht ganz so gut wirkt wie die anderen Biologika oder JAK-Inhibitoren und täglich injiziert werden muss, kommt er selten zum Einsatz. Für komorbide Patienten mit Diabetes Typ 2 bietet er einer offenen italienischen Studie zufolge jedoch eine Option. Denn er verbessert wohl auch hinsichtlich der endokrinen Erkrankung die Entzündungskomponente.

„Die Autoren haben die Studie nach sechs Monaten unterbrochen, weil sie einen Benefit für – man glaubt es kaum – Anakinra gesehen haben“, erklärte die Rheumatologin Professor Dr. Andrea­ Rubbert-­Roth­ vom Kantonspital St. Gallen. An der Untersuchung nahmen 39 Personen mit aktiver RA und Typ-2-Diabetes teil. Die Patienten erhielten entweder Anakinra oder einen TNF-α-Hemmer. Die RA-Krankheitsaktivität, ermittelt via DAS28*, sank in beiden Gruppen signifikant.

Anders als die TNF-Blocker reduzierte der IL-1-Hemmer jedoch nach drei bzw. sechs Monaten das HbA1c um ca. 0,93 Prozentpunkte. Ein ähnlich positiver Einfluss zeigte sich auch auf den Nüchternblutzucker. Der metabolische Effekt von Anakinra blieb bis zu 39 Wochen nach Absetzen bestehen, die geschätzte number needed to treat lag bei drei.

Keine Hypos, aber urtikarielle Reaktionen

Es traten weder Hypo­glykämien noch andere schwere unerwünschte Ereignisse auf. In der Anakinragruppe entwickelten vier Personen urtikarielle Reaktionen an der Injektionsstelle. Zwar waren nur Patienten mit einer relativ kurzen RA- und Diabetes-Krankheitsdauer von durchschnittlich 24 bzw. 12 Monaten inkludiert. „Aber ich fand es bemerkenswert und es zeigt, dass der Diabetes eine wichtige Komorbidität ist, die im Einzelfall adressiert werden kann“, schloss die Referentin.

* Disease Activity Score 28

Quelle: 15. Rheumatologie-Update-Seminar

Falls Sie diesen Medizin Cartoon gerne für Ihr nicht-kommerzielles Projekt oder Ihre Arzt-Homepage nutzen möchten, ist dies möglich: Bitte nennen Sie hierzu jeweils als Copyright den Namen des jeweiligen Cartoonisten, sowie die „MedTriX GmbH“ als Quelle und verlinken Sie zu unserer Seite https://www.medical-tribune.de oder direkt zum Cartoon auf dieser Seite. Bei weiteren Fragen, melden Sie sich gerne bei uns (Kontakt).


Es traten weder Hypo­glykämien noch andere schwere unerwünschte Ereignisse auf. Es traten weder Hypo­glykämien noch andere schwere unerwünschte Ereignisse auf. © iStock/Davizro