Lungenkrebs: Häufige KRAS-Mutation angreifbar

Friederike Klein

CodeBreak 100: häufige Mutation angreifbar. CodeBreak 100: häufige Mutation angreifbar. © iStock/Viktoria Ruban

KRAS-Mutationen gehören zu den am längsten bekannten „Krebsgenen“ überhaupt. Bis dato fehlten aber gezielte Therapien für diese Alterationen. Beim nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinom ist mit Sotorasib die erste zielgerichtete Behandlung bei Tumoren mit KRASG12C-Mutation zum Greifen nahe.

KRAS-mutierte Tumoren machen mit etwa 25 % den größten Teil der Alterationen des nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinoms (NSCLC) aus. 13 % haben eine KRASG12C-Mutation. Das ist ein größerer Anteil als durch ALK, ROS1, RET und TRK 1/2/3 zusammen. Sotorasib ist der erste spezifische Inhibitor für die KRASG12C-Mutation. Dr. Bob T. Li, Memorial Sloan Kettering Cancer Center, New York, stellte hierzu die Phase-2-Studie CodeBreak 100 vor.

Knapp sieben Monate ohne erneuten Pogress

Die median 63,5 Jahre alten Teilnehmer hatten nach Standardtherapie einen Progress erlitten. Dabei hatten 81 % eine platinhaltige Chemo- sowie eine Immuntherapie erhalten. 92,9 % der 126 Patienten waren Ex- oder aktive Raucher. Alle erhielten bis zum Progress täglich 960 mg Sotorasib.

Nach median 12,2 Monaten bezifferte sich die Rate des Ansprechens auf 37,1 %, die der Krankheitskontrolle 80,6 %. Der Tumor verkleinerte sich bei 81 % der Patienten, die beste Schrumpfung erreichte 60 %. Das Ansprechen dauerte unter Sotorasib median 10 Monate an und war bereits nach 1,4 Monaten festzustellen. Im Median lebten die Teilnehmer 6,8 Monate ohne Progress.

Behandlungsbedingte unerwünschte Ereignisse betrafen vor allem den Gastrointestinaltrakt, erklärte Dr. Li. Häufig kam es zu Diarrhö und Nausea, aber auch zu erhöhten Transaminasen. Die meisten Toxizitäten erreichten nur einen Grad 1 oder 2. Jeder vierte Patient entwickelte Grad-3-Nebenwirkungen. Höhergradige Ereignisse traten nicht auf. 7,1 % der Patienten brachen die Behandlung aufgrund von Nebenwirkungen ab, bei 22,2 % führten sie zu einer Dosisänderung.

Sotorasib wirkte unabhängig vom PD-L1-Status. Jedoch fiel der Benefit unter geringerer Expression höher aus. Die gleichzeitig mit der KRASG12C-Mutation vorkommende STK11-Alterationen reduzierten die Wirksamkeit nicht. Die FDA reagierte auf die Studienergebnisse mit einem beschleunigten Zulassungsverfahren.

Quellen:
Li BT. IASLC 2020 World Conference on Lung Cancer (virtual); Abstract PS01.07
IASLC 2020 World Conference on Lung Cancer (virtual)

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