Melanom: PD1-Hemmung auch nach fünf Jahren der CTLA4-Hemmung überlegen

Dr. Miriam Sonnet

Patienten mit schwarzem Hautkrebs wurden mit der Kombination oder mit einem der Hemmer allein behandelt. Patienten mit schwarzem Hautkrebs wurden mit der Kombination oder mit einem der Hemmer allein behandelt. © iStock/lavizzara

In der CheckMate-067-Studie wird die Effizienz einer Kombination aus Nivolumab und Ipilimumab mit der jeweiligen Monotherapie beim Melanom verglichen. Auch über eine längere Nachbeobachtung lassen sich die initialen Ergebnisse bestätigen. Die Ansprechraten steigen sogar.

Seit Einführung der Immuntherapie hat sich die Behandlungsstrategie für Melanompatienten stark verändert. Mittlerweile sind verschiedene Immuntherapeutika verfügbar, u.a. Nivolumab und Ipilimumab. In der CheckMate-067-Studie wurde bereits die Effizienz der Kombination aus beiden Substanzen mit der jeweiligen Monotherapie verglichen. Das Ergebnis: Auf Nivolumab basierende Strategien erreichen im Vergleich zur Ipilimumab-Monotherapie höhere Ansprechraten sowie ein längeres progressionsfreies (PFS) und Gesamtüberleben (OS) beim fortgeschrittenen Melanom. Professor Dr. James Larkin, Royal Marsden NHS Foundation Trust, London, und Ko-Autoren präsentieren nun ein Update der Überlebensdaten von CheckMate 067 mit einer minimalen Nachbeobachtungszeit von fünf Jahren.

Das Studiendesign

Eingeschlossene Patienten litten unter einem Melanom im Stadium III oder IV und waren therapienaiv. 945 Teilnehmer wurden 1:1:1 zu folgenden Therapieschemata randomisiert:
  • 1 mg/kgKG Nivolumab plus 3 mg/kgKG Ipilimumab alle drei Wochen für insgesamt vier Dosen, gefolgt von 3 mg/kgKG Nivolumab alle zwei Wochen
  • 3 mg/kgKG Nivolumab alle zwei Wochen plus Placebo
  • 3 mg/kgKG Ipilimumab alle drei Wochen für vier Dosen plus Placebo

Medianes Gesamtüberleben unter Kombi noch nicht erreicht

Die neuen Daten bestätigen die initialen Studienergebnisse, so die Wissenschaftler. Das mediane Gesamtüberleben war für Patienten der beiden Nivolumabgruppen länger als mit Ipilimumab alleine und betrug:
  • mehr als 60 Monate für die Kombinationsbehandlung (HR für Tod Nivo + Ipi vs. Ipi: 0,52),
  • 36,9 Monate unter Nivolumab-Monotherapie (HR für Tod Nivo vs. Ipi: 0,63) und
  • 19,9 Monate für Patienten des Ipilimumab-Arms.
Die OS-Raten nach fünf Jahren waren mit 52 % unter der Kombination am höchsten, gefolgt von 44 % im Nivolumab- und 26 % im Ipilimumab-Arm. Ähnliches zeigte sich bei den Fünf-Jahres-PFS-Raten. Auch diese waren bei Teilnehmern der Kombitherapiegruppe am höchsten (36 % vs. 29 % vs. 8 %). Patienten mit BRAF-Mutationen schnitten besser ab als Teilnehmer ohne eine solche Mutation. So betrugen z.B. die Fünf-Jahres-OS-Raten 60 % für Patienten mit mutierten Melanomen und 48 % für Teilnehmer mit nicht-mutierten Tumoren. Die positiven Ergebnisse für die auf Nivolumab basierenden Therapien spiegeln sich in den objektiven Ansprechraten wider, schreiben Prof. Larkin und Kollegen. Die Ansprechrate auf die Kombination betrug 58 % und war damit höher als in den beiden anderen Armen. Jedoch schnitt die Nivolumab-Monotherapie erneut besser ab als Ipilimumab alleine (45 % vs. 19 %).

Ansprechraten steigen im Verlauf an

Außerdem erreichten mehr Patienten sowohl mit der Kombinationstherapie als auch unter alleiniger Nivolumabgabe ein komplettes Ansprechen im Vergleich zu Ipilimumab (22 % vs. 19 % vs. 6 %). Die Ansprechraten hatten sich seit der vorangegangenen Analyse der CheckMate-067-Studie erhöht, betonen die Forscher. Die Ergebnisse der Toxizitäts-Analyse waren vergleichbar mit den vorherigen Daten und die Lebensqualität hatte sich in den Nivolumabgruppen nicht verschlechtert. Insgesamt lautete das Fazit deshalb: Auch im Fünf-Jahres-Follow-up bringen Therapien, die auf Nivolumab basieren, im Vergleich zu Ipilimumab einen Benefit für Melanompatienten. 

Quelle: Larkin J et al. N Engl J Med 2019; 381: 1535-1546; DOI: 10.1056/NEJMoa1910836

Falls Sie diesen Medizin Cartoon gerne für Ihr nicht-kommerzielles Projekt oder Ihre Arzt-Homepage nutzen möchten, ist dies möglich: Bitte nennen Sie hierzu jeweils als Copyright den Namen des jeweiligen Cartoonisten, sowie die „MedTriX GmbH“ als Quelle und verlinken Sie zu unserer Seite https://www.medical-tribune.de oder direkt zum Cartoon auf dieser Seite. Bei weiteren Fragen, melden Sie sich gerne bei uns (Kontakt).


Patienten mit schwarzem Hautkrebs wurden mit der Kombination oder mit einem der Hemmer allein behandelt. Patienten mit schwarzem Hautkrebs wurden mit der Kombination oder mit einem der Hemmer allein behandelt. © iStock/lavizzara