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Monitoring plus Betablocker: Thorakales Aortenaneurysma optimal überwachen

Neben der regelmäßigen Kontrolle sollte betroffenen Patienten aber immer auch eine medikamentöse Begleittherapie angeboten werden, betonte Professor Dr. Dittmar Böckler von der Klinik für Gefäßchirurgie und Endovaskuläre Therapie am Universitätsklinikum Heidelberg.
Die Gabe von Betablockern wie Propranolol oder Metoprolol (Zielblutdruck < 120/80 mmHg) reduziert den biomechanischen Wandstress, die Wachstumsrate sinkt. Zudem verringert sich die Wahrscheinlichkeit, wegen des Aneurysmas zu sterben. Für ACE-Hemmer wurde vor allem bei Patienten mit Marfan-Syndrom eine Hemmung des Wachstums gezeigt.
Häufig findet sich ein thorakales Aortenaneurysma an der Aortenwurzel und der Aorta ascendens, die Descendens ist deutlich seltener betroffen. Neben degenerativen Prozessen, die durch Alter, Hypertonie und Rauchen getriggert werden, kommen als Ursachen infrage: Autoimmunerkrankungen (z.B. Takayasu-Arteriitis), Infektionen (z.B. Syphilis), Traumata, Bindegewebserkrankungen (z.B. Marfan-Syndrom, Ehlers-Danlos- Syndrom). Hinzu kommen kongenitale Aneurysmen bei bikuspider Aortenklappe und familiäre TAA-Syndrome. Wer einen betroffenen Verwandten ersten Grades hat, trägt eine deutlich erhöhte Wahrscheinlichkeit, ebenfalls ein Aneurysma zu entwickeln. Diese Personen sollten folglich ein Screening erhalten.
Die durchschnittliche Wachstumsrate des TAA beträgt 0,1 cm pro Jahr. Liegt eine Bindegewebserkrankung zugrunde, kann es schneller gehen. Bei Aussackungen < 5 cm ist das Rupturrisiko mit unter 2 % relativ gering – bei Aneurysmen über 6 cm steigt es auf 7 %.
Ab einer Größe von 5,5 cm wird die Indikation zur endovaskulären oder operativen Sanierung gesehen. Diese Grenze ist aber fließend, betonte Prof. Böckler. Bei genetischen Erkrankungen wie dem Marfan-Syndrom steht eine Intervention u.U. bereits früher an. Auch kann eine Therapie erwogen werden, wenn das TAA jährlich 0,5 cm oder mehr wächst. Endovaskuläre Eingriffe stellen heute die Therapie der ersten Wahl dar. Zur Nachsorge nach endovaskulärer oder offener chirurgischer Behandlung empfiehlt sich eine jährlich CT-basierte Untersuchung.
Quelle: 11. Interdisziplinäres Update Gefäßmedizin
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