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Neue Strategien für Diagnostik und Therapie des follikulären Lymphoms

Professor Dr. Ulrich Dührsen, Universitätsklinikum Essen, plädierte dafür, die Positronen-Emissions-Tomographie (PET) in die Diagnostik des follikulären Lymphoms (FL) zu integrieren. Wenngleich dieses Verfahren derzeit nicht zum Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen gehört. Denn: „Die wissenschaftliche Evidenz für das PET ist erschlagend“, betonte Prof. Dührsen.
Wichtig für initiales Staging und Abschlussuntersuchung
In den lokalisierten Stadien 1/2 sollte ein PET/CT (Computer-Tomographie) nach Ansicht des Referenten und laut den Empfehlungen der aktuellen Onkopedia-Leitlinie zum FL im Rahmen des initialen Stagings einen festen Platz haben.1 Das PET/CT erlaube beim initialen Staging nicht nur eine Aussage über die Tumorlokalisation, sondern auch über die Tumormasse, sodass eine Abschätzung des Rückfallrisikos der Patienten möglich ist. Die Knochenmarksinfiltration sei durch eine PET/CT allerdings nicht erfassbar.
Von großer Bedeutung ist zudem die PET/CT nach Beendigung der Therapie im Rahmen der Abschlussuntersuchung, erklärte der Experte. Diese habe einen hohen prognostischen Wert für das Gesamtüberleben der Patienten. Das PET könne darüber hinaus auch Hinweise auf eine maligne Transformation in ein aggressives Lymphom geben. Dagegen sollten Interims-PET während der Behandlung nicht durchgeführt werden. Dafür ist die aktuelle Datenlage zu schlecht. Nachsorge-PET sollten ebenfalls unterbleiben, weil diese keine Aussagekraft haben und daher „sinnlos“ sind, erläuterte Prof. Dührsen.
Wenn es um eine Therapie des frühen FL (Stadium 1 oder 2) mit kurativer Intention geht, wird allgemein eine Bestrahlung in Kombination mit einer Systemtherapie empfohlen. Wie Professor Dr. Klaus Herfarth, Universitätsklinikum Heidelberg, berichtete, kann auch ein schonenderer Ansatz zu einem ähnlich guten Ergebnis führen. Wie die Ergebnisse der Phase-2-Studie MIR gezeigt haben, sei eine lokale Radiotherapie in Kombination mit Rituximab ähnlich wirksam wie aggressivere Ansätze – bei geringerer Toxizität und ohne Beeinträchtigung der Lebensqualität.2 Der Einsatz von Rituximab ohne Chemo entspreche allerdings einem Off-Label-Use.
Was tun bei schnell eintretendem Progress?
Quellen:
1. Onkopedia Leitlinie “Follikuläres Lymphom”, www.onkopedia.com/de/onkopedia/guidelines/follikulaeres-lymphom/@@guideline/html/index.html
2. Herfarth K et al. HemaSphere 2018; 2: e160; DOI: 10.1097/HS9.0000000000000160
3. Morschhauser F et al. N Engl J Med 2018; 379: 934-947; DOI: 10.1056/NEJMoa1805104
4. König L et al. Trials 2019; 20: 544; DOI: doi.org/10.1186/s13063-019-3614-y
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