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Ovarialkarzinom: Langzeitüberlebende haben Jahre nach der Diagnose noch Symptome

Langzeitüberlebende einer Krebserkrankung haben oft auch Jahre danach mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Welche Beschwerden das in Bezug auf Eierstockkrebs sind, untersuchten Dr. Hanna Woopen von der Charité Berlin und Kollegen in der internationalen Studie „Carolin meets HANNA“ (Holistic analysis of longterm survivors with ovarian cancer). Die Forscher befragten 1044 Patientinnen, die vor mehr als fünf Jahren die Diagnose erhalten hatten.
Im Median lebten die Frauen bereits elf Jahre mit ihrer Erkrankung. In 58,6 % der Fälle war der Tumor zum Zeitpunkt der Erstdiagnose schon fortgeschritten (FIGO Stadien III oder IV). 43,4 % der Betroffenen hatten ein Rezidiv entwickelt. Als sie den Fragebogen ausfüllten, erhielten 26 % eine antitumorale Therapie.
Rund 20 % leiden zehn Jahre nach Diagnose unter Fatigue
52 % der Studienteilnehmerinnen bezeichneten ihre Gesundheit als gut oder sehr gut, 20,3 % jedoch als schlecht oder sehr schlecht. Der Status der Patientinnen mit Rezidiv war signifikant schlechter als der von Frauen, die keinen Rückfall erlitten hatten. Betroffene, die länger als zehn Jahre nach der Diagnose überlebten, bewerteten ihren Gesundheitszustand häufiger als sehr gut als jene, bei denen sie nur fünf bis zehn Jahre zurücklag.
Fast die Hälfte (46,1 %) gab an, immer noch unter belastenden Symptomen zu leiden. Am häufigsten genannt wurden Fatigue (23,9 %), Schmerzen (21,6 %), Polyneuropathien (16,9 %), gastrointestinale Probleme (16,6 %) und Gedächtnisprobleme (15,5 %). „Fatigue, Neuropathien, Übelkeit und Konzentrationsprobleme nehmen mit längerer Überlebenszeit ab“, sagte Dr. Woopen. Dennoch klagten 21,1 % der Frauen, deren Diagnose über zehn Jahre zurücklag, über Fatigue.
Die Frage, ob sie sich noch immer als Krebspatientin betrachteten, bejahten 48,7 % der Betroffenen, die fünf bis zehn Jahre nach der Erkrankung noch am Leben waren, gegenüber 40,2 %, die schon länger als zehn Jahre überlebt hatten.
Spezielles Programm für Langzeitüberlebende sinnvoll
94,2 % der Teilnehmerinnen wurden regelmäßig nachbeobachtet – trotzdem war ihre Symptombelastung hoch. „Aus diesem Grund sollte über die fünf Jahre hinaus, während der die Nachbeobachtung beim Ovarialkarzinom typischerweise erfolgt, für die Frauen zusätzlich ein spezielles Programm für Langzeitüberlebende mit besonderem Fokus auf Langzeitnebenwirkungen angeboten werden“, folgerte Dr. Woopen.
Quelle: Woopen H et al. ASCO Annual Meeting 2021 (virtuell); Abstract 12023; DOI: 10.1200/JCO.2021.39.15_suppl.12023
Kongressbericht: 2021 ASCO Annual Meeting (virtuell)
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