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Stillen reduziert Risiko für Ovarialkarzinome

Nach der Diagnose Ovarialkarzinom leben weniger als die Hälfte der Patientinnen länger als fünf Jahre. Angesichts der desolaten Prognose sucht man intensiv nach Präventionsstrategien. Stillen könnte eine davon sein, wie eine aktuelle Studie ergab.
Dr. Ana Babic vom Brigham and Women’s Hospital in Boston und ihre Kollegen werteten die Daten von 9973 Frauen mit Ovarialkarzinom sowie von 13 843 gesunden Kontrollen aus 13 internationalen Fall-Kontroll-Studien aus. Alle Frauen hatten mindestens ein Kind geboren und detaillierte Angaben zum Zeitpunkt und zur Dauer aller Stillepisoden in ihrem Leben gemacht.
Mütter, die gestillt hatten, erkrankten im Vergleich zu jenen, die darauf verzichtet hatten, um 24 % seltener an einem invasiven Ovarialkarzinom – unabhängig von der Parität. Das galt auch für die aggressiven high-grade serösen Tumoren. Bei einer durchschnittlichen Stilldauer von bis zu drei Monaten pro Kind sank das Risiko bereits um 18 %. Wer im Schnitt mindestens ein Jahr angelegt hatte, reduzierte es sogar um 34 %.
Für die Schutzwirkung zählt jeder Monat
Auch wenn sich die größte Schutzwirkung innerhalb der ersten zehn Jahre zeigte (-44 %), war sie auch nach 30 Jahren noch nachweisbar. Jeder Monat zählt, meinen die Experten: Auch wer nur kurz stillt, beugt dem Ovarialkarzinom vor. Sie unterstützen daher die WHO-Empfehlung einer Gesamtstilldauer von mindestens zwei Jahren pro Kind.
Quelle: Babic A et al. JAMA Oncol 2020; e200421; DOI: 10.1001/jamaoncol.2020.0421
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