
Plaque-Psoriasis: Antikörper gegen IL-23 und IL-17 erweisen sich als wirksam

Hyperproliferation und gestörte Differenzierung epidermaler Keratinozyten bedingen die Hautveränderungen im Rahmen einer Plaque-Psoriasis. Mikroskopisch fällt in den Läsionen eine massive Infiltration von Immunzellen auf, z.B. Makrophagen, dendritischen Zellen und T-Zellen. Diese setzen vor allem IL-23 und IL-17 frei, die sich in den Plaques in erheblich höherer Menge als in gesunder Haut finden. Beide Zytokine sind durch ihre zentrale Rolle inzwischen zum Hauptangriffspunkt der systemischen Antipsoriatika geworden, schreiben Professor Dr. Kamran Ghoreschi, Charité – Universitätsmedizin Berlin, und seine Kollegen.
IL-23 fördert die Persistenz von Plaques
Werden Patienten mit einem monoklonalen Antikörper gegen IL-23 behandelt, gehen die Hautläsionen stark zurück – manchmal sogar vollständig. Dies unterstreicht die zentrale Bedeutung von IL-23 für die Persistenz der Plaques. Der wichtigste Effekt von IL-23, mit seinen beiden Untereinheiten p19 und p40, scheint darin zu liegen, dass es Th17-Zellen in ihrem pathogenen Zustand hält und die Produktion von IL-17 stimuliert. Therapeutisch an den intrazellulären Mechanismen anzusetzen, wie der IL-23-Signalübertragung, an der Janus- und Tyrosinkinasen beteiligt sind, ist erst realistisch geworden durch Entwicklung einer zweiten Generation von JAK-Inhibitoren mit höherer Selektivität.
Nicht alle sind böse
Who is who?
Nasopharyngitis und Cephalgie als Nebenwirkungen
IL-17-Inhibitoren sollten als Biologika der ersten Wahl eingesetzt werden bei Patienten mit ausgedehntem Hautbefall, PsA oder Spondylarthritis. Ist ein schnelles Therapieansprechen nötig sogar als Erstlinientherapeutika, schreiben die Wissenschaftler. Alternativ, z.B. bei Prädisposition für Candidosen, chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen oder Krebspatienten sollte man auf IL-23-Inhibitoren ausweichen. Bei Spondyloarthritis schienen diese jedoch nicht effektiv zu sein. Pharmakovigilanz-Register bestätigen heute ein überzeugendes Sicherheitsprofil der verfügbaren IL-23- und IL-17-Inhibitoren. Die häufigsten unerwünschten Effekte sind Nasopharyngitis, obere Atemwegsinfektionen, Reaktionen an der Einstichstelle und Kopfschmerzen. Auch eine geringgradige Neutropenie kann vorkommen.Quelle: Ghoreschi K et al. Lancet 2021; DOI: 10.1016/S0140-6736(21)00184-7
Falls Sie diesen Medizin Cartoon gerne für Ihr nicht-kommerzielles Projekt oder Ihre Arzt-Homepage nutzen möchten, ist dies möglich: Bitte nennen Sie hierzu jeweils als Copyright den Namen des jeweiligen Cartoonisten, sowie die „MedTriX GmbH“ als Quelle und verlinken Sie zu unserer Seite https://www.medical-tribune.de oder direkt zum Cartoon auf dieser Seite. Bei weiteren Fragen, melden Sie sich gerne bei uns (Kontakt).