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Psoriasis: Verbessern PDE-4-Hemmer das Hautbild?

Viele Psoriasispatienten sind trotz des Einsatzes von hochpotenten topischen Glukokortikoiden und Vitamin-D-Derivaten nicht ausreichend versorgt. Als neue Substanzgruppe für die Therapie bieten sich Phosphodiesterase(PDE)-4-Hemmer an. PDE-4 ist ein in Zellen weitverbreitetes Enzym, das u.a. immunmodulatorische Aufgaben erfüllt. In psoriatischer Haut reduzieren PDE-4-Hemmer die Produktion von proinflammatorischen Zytokinen.
Dass das nicht nur in der Theorie funktioniert, haben Professor Dr. Mark G. Lebwohl von der Icahn School of Medicine at Mount Sinai, New York, und Kollegen nun in einer Studie gezeigt. Einbezogen in die randomisierte Doppelblindstudie waren 331 erwachsene Patienten mit milder, mäßiger und schwerer Psoriasis, die eine Basiscreme oder Roflumilast in einer 0,3%igen oder 0,15%igen topischen Zubereitung über zwölf Wochen einmal täglich auf die befallenen Stellen auftrugen.
Nebenwirkungen auf Placeboniveau
Den primären Studienendpunkt, das Erreichen eines laut beurteilendem Arzt klaren oder fast klaren Hautbilds in Woche 6, erreichten 28 % der Patienten in der 0,3 %-Roflumilast-Gruppe, 23 % in der 0,15 %-Roflumilast-Gruppe und 8 % in der Salbengrundlagen-Gruppe. Bei den 15 % der Patienten mit intertriginösem Befall war in Woche 6 bei 73 % in der Hochdosis- und bei 44 % in der Niedrigdosis-Gruppe eine Hautklärung zu sehen, in der Kontrollgruppe bei 29 %. Auch im Hinblick auf den Psoriasis Area and Severity Index (PASI) ergaben sich dosisabhängige Vorteile für die Roflumilast-Topika. Die Nebenwirkungsratenunter Verum lagen auf Placeboniveau.
In dieser Studie führte die einmal tägliche Anwendung einer Roflumilast-Salbe über sechs Wochen deutlich häufiger zu einer Hautverbesserung als ein Placebo. Längere Untersuchungen mit mehr Teilnehmern seien nötig, um die in dieser Studie erzielten Daten zu Wirksamkeit und Sicherheit des Therapeutikums zu bestätigen.
Quelle: Lebwohl MG et al. N Engl J Med 2020; 383: 229-239; DOI: 10.1056/NEJMoa2000073
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