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Therapie der Hepatitis C schützt Herz und Kreislauf

Ob eine HCV-Infektion Herz-Kreislauf-Erkrankungen negativ beeinflusst, wird in der Literatur kontrovers diskutiert, berichtet Professor Dr. Adeel A. Butt vom VA Pittsburgh Healthcare System. Zusammen mit Kollegen ging er der Frage nach, inwiefern medikamentöse Therapien – insbesondere direkt antiviral agierende Agenzien (DAA) – das Ereignisrisiko beeinflussen.
Dazu werteten sie die Daten von US-Veteranen mit chronischer HCV-Infektion aus. 4436 Patienten waren ausschließlich mittels pegylierten Interferons/Ribavirins und 12 667 mit DAA behandelt worden. Das Vergleichskollektiv bildeten chronisch HCV-Infizierte ohne pharmakologische Therapie. Kardiovaskulär vorbelastete Personen schloss man im Vorfeld von der Analyse aus.
Myokardinfarkt, instabile Angina, Herzinsuffizienz, periphere Gefäßerkrankung, Schlaganfall sowie Koronarinterventionen und Bypass kamen in der Gruppe der medikamentös behandelten Veteranen signifikant seltener vor als im Kontrollkollektiv (7,2 % vs. 13,8 %). Die Behandlung mit pegyliertem Interferon/Ribavirin führte zu einer Risikoabnahme um 22 %. Nach einer Therapie mit direkten antiviralen Wirkstoffen sank die Ereigniswahrscheinlichkeit sogar um 43 %. Ein anhaltendes virologisches Therapieansprechen war zusätzlich von Vorteil.
Die direkt antiviral wirksamen Medikamente schützen nicht nur vor den hepatischen Komplikationen der HCV-Infektion, so das Fazit der Wissenschaftler. Sie könnten auch das Herz-Kreislauf-Risiko der Betroffenen senken. Aufgrund des retrospektiven Studiencharakters sei allerdings keine Aussage zu einem potenziell kausalen Zusammenhang möglich.
Quelle: Butt AA et al. Gastroenterology 2019; 156: 987-996.e8; DOI: doi.org/10.1053/j.gastro.2018.11.022
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